Schwerpunkte

Die Gestaltung der Bildungsarbeit in den Kindergärten liegt in den Händen des jeweiligen Kindergartenteams und richtet sich nach den von den pädagogischen Fachkräften gesetzten Jahreszielen oder Jahresschwerpunkten. Diese wiederum orientieren sich an den Vorgaben der Rahmenrichtlinien für den Kindergarten. Darüber hinaus gibt es verschiedene Initiativen, die vom Kindergartensprengel ausgehend ihren Weg in die Kindergärten finden; oder sie entstehen in der Basis und werden auf Sprengelebene gefördert. Neue Bereiche sind in den Kindergärten mit der Zeit Teil der normalen Bildungstätigkeit geworden. Andere Themen greifen Bekanntes auf und machen unbeachtete Aspekte wieder sichtbar.

Öffnung und Offenheit

Diese Thematik betrifft in erster Linie die pädagogischen Fachkräfte, hat aber direkte Auswirkungen auf die Lebenswelt der Kinder im Kindergarten. Der Bildungsauftrag hat an Bedeutung gewonnen. Neue Formen der pädagogischen Arbeit sind dazugekommen. Lernumgebungen werden anders, offener gestaltet. Die pädagogischen Fachkräfte stehen vor der Herausforderung, eine gute Harmonie und Balance zu finden zwischen dem Bisherigen und dem Neuen. Dabei spielt eine offene Haltung eine wesentliche Rolle. Öffnung entsteht aus dieser offenen Haltung. So können neue Raumkonzepte entwickelt werden, eingefahrene Strukturen werden auf ihre Gültigkeit überprüft. Das freie, ungestörte Spiel gewinnt noch mehr an Wert und wirkt sich positiv auf die individuellen Entwicklungs- und Bildungsprozesse der Kinder aus.

Das Spiel

Kinder bereiten sich spielend auf das Leben vor. Sie benutzen Kopf, Herz und Hand und gestalten Ausschnitte aus der großen Welt im Kleinen nach, um sie besser erfassen zu können. Sie setzen ihre Fantasie ein und überschreiten die Grenzen der Realität. Sie schlüpfen in andere Rollen und lernen, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Wenn Kinder spielen, vergessen sie alles um sich herum, sie sind für sich, bei sich, voll und ganz bei der Sache. Kinder, die spielen können und dürfen, erleben unbezahlbare Momente des Glücks. Im Kindergarten lernen wir spielend, und wir spielen lernend. Bereits der berühmte Pädagoge Friedrich Fröbel (1782-1852) schieb: "Das Spiel ist die Arbeit des Kindes."

Musikalische Bildung

Musik macht Spaß und wirkt sich in ganzheitlicher Weise auf die unterschiedlichsten Kompetenzen der Kinder förderlich aus. Erkenntnisse aus der modernen Hirnforschung besagen, dass Menschen, die sich mit Musik beschäftigen, besonders viele Verbindungsstränge zwischen den beiden Hirnhälften aufweisen. Und es ist bekannt, dass Potenziale noch besser ausgenutzt werden können, wenn beide Gehirnhälften gut „zusammenarbeiten“.

Die positive Verbindung zur Musik wird bereits im Kleinkindalter angelegt. Wenn Kinder von klein auf in Musik „baden“, indem sie mit Mama, Papa, Oma, Opa … Kinderlieder singen, haben sie gute Voraussetzungen, Musik als natürliches, bereicherndes Element ihres Lebens anzunehmen und dies auch weiterzutragen.

Kreativität und Fantasie

Die pädagogischen Fachkräfte greifen Ideen der Kinder auf und begeben sich gemeinsam mit ihnen auf abenteuerliche Reisen. Auf der Suche nach einem unbekannten Ziel begrüßen sie Unvorhergesehenes mit einem Lächeln und nehmen Umwege in Kauf in der Gewissheit, ungeahnte Schätze zu entdecken. Mit Kreativität und Fantasie wird aus dem, was da ist, Neues geschaffen, Wertloses erhält neue Bedeutung. Dies äußert sich unter anderem im kreativen Gestalten. Wenn die Kinder sich schöpferisch betätigen, erleben sie sich selbst als Schaffende, als Wirkende. Sie beziehen all ihre Sinne mit ein, sie fühlen, riechen, schneiden, falten, kleben. Aus Altem entsteht Neues. Oft ist der Weg wichtiger als das Ziel, und das Ergebnis sieht am Ende ganz anders aus als ursprünglich geplant.

Philosophieren mit Kindern

Was bedeutet Frieden? Was ist ein Freund? Warum brauchen wir Träume? Tut Streiten weh? Wann bin ich reich? Pädagogische Fachkräfte philosophieren mit den Kindern und geben ihnen so die Möglichkeit, über die Welt nachzudenken. Auf dieser Entdeckungsreise erzählen die Kinder über ihre Erfahrungen, über ihre Ansichten, über ihr Verständnis der Welt, der Dinge und der Menschen. Dabei suchen sie keine Antworten, sondern forschen nach möglichen Erklärungen. Diese Reise ist spannend und kann für die Erwachsenen eine besondere Herausforderung sein. Es lässt uns die Welt aus Kinderaugen betrachten und erweitert den eigenen Horizont.

Gesundheit und Wohlbefinden – Verantwortung für uns und unser Umfeld

Im Kindergarten können wir sehr viel zur Erhaltung der Gesundheit beitragen. Wesentliche Aspekte dabei sind eine gesundheitsbewusste Ernährung, eine gesunde Beziehung zum eigenen Körper, und eine gesunde Seele. Gemeinsam mit den pädagogischen Fachkräften beschäftigen sich die Kinder mit der Frage, was der Seele und dem Körper guttun kann. Auch für die Erwachsenen ist ein guter Umgang mit sich selbst wichtig, damit sie zum Wohl der Kinder ihren Beruf für lange Zeit gut ausüben können.

Das Leitbild

Plakataktion

„Handy AUS– nimm dir bitte Zeit für MICH!“

Im Herbst 2015 wurde im Kindergartensprengel Bruneck eine Aktion gestartet, deren Anliegen heute noch so aktuell ist wie vor zwei Jahren. Sie symbolisiert auf anschauliche Weise, dass es viele Situationen gibt, in denen die direkte zwischenmenschliche Kommunikation wichtiger sein muss als der Kontakt zur digitalen Welt.

Im konkreten Fall richtet sich der Aufruf an die Eltern, denen bewusst werden soll, wie wichtig und wertvoll die Momente sind, in denen sie die Kinder in den Kindergarten bringen oder abholen. Kein Telefonanruf oder auch nur das Erwarten eines Klingelns sollte dabei stören und die Aufmerksamkeit ablenken. „Is Handy stört mi weil meina Mama ba Telefoniern nie heart wos i sog.“

Es ist zwar nicht so, dass in unserem Sprengel alle Eltern täglich mit dem Handy in der Hand in den Kindergarten kommen. Die Beobachtung wurde allerdings mehrfach gemacht, und es gilt hier vorbeugend vorzugehen, damit eine ungünstige Entwicklung aufgehalten werden kann.

Außerdem: „Handy aus – nimm dir bitte Zeit für MICH!“ gilt nicht nur für die genannten Situationen, sondern lässt sich auf viele Lebensbereiche übertragen. Plakat Handy aus - nimm dir bitte Zeit für mich