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Bevölkerungsschutz: Schutzdämme oberhalb von Pecei in St. Martin
Der Weiler Pecëi in Campill-Lungiarü in der Gemeinde St. Martin in Thurn wird nun durch neu errichtete Ablenkdämme vor Murabgängen geschützt.
Der Gefahrenzonenplan der Gemeinde St. Martin in Thurn zeigt, dass einige Häuser in Pecëi am Cëindles in der roten Zone liegen. Um diese vor der Murgefahr zu schützen, die vom Bach ausgeht, hat das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost der Agentur für Bevölkerungsschutz zwei Ablenkdämme errichtet.
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Rü de Pecëi, der den Cëindles-Hügel hinabfließt, in der Gemeinde St. Martin in Thurn ruhig verhalten. Die Auswertung von Luftbildaufnahmen und die Geländemorphologie weisen allerdings eindeutig auf alte Erosionsbereiche und Murablagerungen hin. Es wird von einem Murgang berichtet, der vor circa 100 Jahren in den angrenzenden Wiesen zum Stillstand gekommen war.
Da ein technischer Eingriff im oberen Teil des Einzugsgebietes des Rü de Pecëi für die Experten des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost nicht in Frage kam, entschied man sich für den Bau von zwei Ablenkdämmen oberhalb des Weilers Pecëi. Rund 160 bzw. 145 Meter lang und drei bis fünf Meter hoch sind die beiden Bauwerke, die bergseitig mit Zyklopensteinen verstärkt und vor wenigen Wochen fertig gestellt worden sind.
"Bei einem Murabgang", erklärt der für Projekt und Bauleitung verantwortliche Amtsdirektor Sandro Gius, "wird das Material an den östlichen Schwemmkegelrand gedrängt; eine im oberen Damm verlegte Stahlbetonleitung garantiert im Normalfall den Wasserabfluss über einen bestehenden Graben".
Ausgeführt wurden die Bauarbeiten von Vorarbeiter Heinz Baumgartner mit seinem Bautrupp; rund 195.000 Euro wurden investiert.
mac