Aktuelles
Austausch der Schülervertreter auf nationaler Ebene
Der Landesbeirat der Schülerinnen für die deutschsprachige Schule hat am Wochenende an einem nationalen Treffen der Schülervertreter in Rimini teilgenommen.
Vier Tage lang, vom 27. bis 30. April, haben die Vorsitzenden aller Schüler-Beiräte Italiens am Nationalrat – dem "Consiglio Nazionale dei Presidenti delle Consulte" (CNPC) – in Rimini teilgenommen. Sie hatten dort Gelegenheit zum Austausch über aktuelle Fragestellungen der Bildungspolitik.
Der "Consiglio" kommt ein- bis zweimal jährlich zusammen und vereint als einziges Organ alle Schülervertretungen des Landes. Somit ist er von äußerster Vielfalt gekennzeichnet: Vielfalt der Probleme, Vielfalt der Realitäten und Vielfalt der politischen Meinungen. Die Arbeit erfolgt während der Sitzungen des CNPC in thematischen Arbeitsgruppen, den "commissioni", in die sich jeder Delegierte nach freiwilliger Entscheidung einschreiben kann. Dieses Jahr standen Arbeitsgruppen zu folgenden Themenbereichen zur Auswahl: "Cittadinanza Consapevole", "Attuazione Legge 107", "Alternanza Scuola-Lavoro", "Pari Opportunità" und "Rappresentanza".
Jede Arbeitsgruppe fasst die Ergebnisse der internen Diskussion zwischen den Mitgliedern in einem abschließenden Dokument zusammen, das letztendlich gemeinsam mit jenen der übrigen Gruppen dem Bildungsministerium (MIUR) in Rom überreicht wird. Die Stellungnahmen des CNPC haben beratenden Charakter. Neben der Arbeit in den Kommissionen standen informative Vollversammlungen und Treffen mit leitenden Personen des Bildungsbereiches, etwa Unterstaatssekretär Davide Faraone, auf dem Programm.
Die Autonome Provinz Bozen vertreten haben Julian Nikolaus Rensi (Franziskanergymnasium Bozen), Vorsitzender des deutschsprachigen Landesbeirates der Schüler/-innen, und Michele Candioli (Realgymnasium "Galileo Galilei", Bozen), Mitglied des italienischsprachigen Landesbeirates.
Rensi bemerkte ein reges Interesse der Schülervertretenden für die Situation in Südtirol – überraschend sei dabei gewesen, dass die meisten über die ethnischen und kulturellen Besonderheiten durchaus informiert waren. Nicht immer sei es einfach gewesen, den Debatten zu folgen, weichen Inhalte und Ausmaße der Probleme in Südtirol doch stark vom restlichen Italien ab.
"Doch eine höchst interessante Erfahrung war es allemal. Grundsätzlich sind wir Südtiroler eher auf Bozen ausgerichtet denn nach Rom. Daher sind solche Treffen wichtig, um den Anschluss an italienweite Entwicklungen im Bereich der Schülervertretung nicht zu verpassen und sich über die Tätigkeiten der Schülerinnen und Schüler in anderen Provinzen zu informieren. Freilich geht es auch darum, als deutsche Minderheit bewusst Präsenz zu zeigen", so Rensi, der selbst in der Arbeitsgruppe zur Umsetzung der Schulreform "Buona Scuola" mitwirkte: "Die Arbeit in der Kommission zur 'Buona Scuola' war aufschlussreich, da diese Reform auf Landesebene ja erst umgesetzt werden muss und es so nützlich ist zu erfahren, wie sie auf Staatsebene gehandhabt wird. Generell habe ich eher kritische Stimmen vernommen, aber auch einige positive Beispiele, etwa im Bereich der sogenannten 'Alternanza Scuola-Lavoro' kennengelernt."
me