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100 Jahre Grödner Bahn: Gedächtnisgottesdienst am 23. Februar in St. Ulrich
Das 100-jährige Jubiläum der Grödner Bahn nimmt die ladinische Kulturabteilung zum Anlass, um an den Bau der Zugverbindung und dessen Geschichte zu erinnern. "In erster Linie soll die Geschichte neu aufgearbeitet werden, mit einem Ausblick auch auf die Zukunft", betont Landesrat Florian Mussner. Am 23. Februar wird ein ökumenischer Gedächtnisgottesdienst gefeiert.
Die Grödner Bahn wurde in den Jahren 1915-1916 von ungefähr 10.000 Arbeitskräften, darunter auch rund 6000 russische Kriegsgefangene, erbaut, um den Nachschub von Kriegsmaterial an die Dolomitenfront zu gewährleisten. Die Arbeitsbedingungen der russischen Gefangenen waren miserabel, unzählige verstarben während der Bauarbeiten. Nach ihrer Fertigstellung führte die Bahn von Klausen durch Lajen und das Grödner Tal bis nach Plan und wurde 1916 in Betrieb genommen.
"Das 100-jährige Jubiläum ist nicht nur eine Möglichkeit, um auf die positiven Aspekte der Errichtung der Grödner Bahn hinzuweisen, sondern auch um an die dramatischen Bedingungen der Gefangenen und Bauarbeiter zu erinnern", unterstreicht der für die ladinische Kultur zuständige Landesrat Florian Mussner. Als alternatives und modernes Verkehrsmittel gewann die Bahn nach dem Krieg bei der lokalen Bevölkerung immer mehr an Bedeutung, musste jedoch wegen mangelnder Einnahmen und sehr langer Fahrtzeiten im Jahre 1960 eingestellt werden.
In Erinnerung an die russischen Soldaten, die als Gefangene im Ersten Weltkrieg die Grödner Bahn errichtet haben, wird ein ökumenischer Gottesdienst mit Dekan Vijo Pitscheider und dem Popen der russisch-orthodoxen Kirche Sergey Dmitriev gefeiert, und zwar
am Dienstag, dem 23. Februar,
um 20.00 Uhr
in der Pfarrkirche
von St. Ulrich.
Alle sind dazu eingeladen.
LPA
