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Landesethikkomitee: Bewusstseinsbildung und Entscheidungshilfe
Die Südtiroler Landesregierung hat sich am gestrigen Dienstag (19. Jänner) mit dem Tätigkeitsprogramm des Landesethikkomitees befasst: Im Jahr 2016 sollen bereits aufgegriffene Themen wie Patientenverfügung, Lebensbeginn und Lebensende, Behinderung, Organspende und Ressourcenverteilung vertieft und vorangetragen werden.
Das Landeskomitee für Ethik unter dem Vorsitz des Präsidenten Herbert Heidegger ist ein beratendes Organ der Landesverwaltung und -regierung zu ethischen Fragen im Bereich der Medizin und der Gesundheitsvorsorge. Als solches legt das Landesethikkomitee zu Beginn eines jeden Jahres der Landesregierung sein Tätigkeitsprogramm zur Genehmigung vor. "Die Themen Patientenverfügung, Sterbehilfe und Palliativmedizin, aber auch die Organspende oder der Umgang mit den begrenzten finanziellen Ressourcen im Gesundheitsbereich werden uns auch im Jahr 2016 begleiten. Dabei ist es uns sehr wichtig, Bürgern, Patienten und Mitarbeitern im Gesundheitswesen durch Beratungsangebote, Fortbildungen, Handlungsempfehlungen und Informationsbroschüren konkrete Hilfestellung bei schwierigen ethischen Fragen in der gesundheitlichen Versorgung zu bieten", erklärt Präsident Heidegger zum vorgelegten Programm. Deshalb soll 2016 die Broschüre zu "Notfall und Patientenverfügung" fertig gestellt, eine Handreichung für das Fachpersonal und die Bevölkerung zur Organspende erarbeitet und das Thema der Kinderpatientenverfügung aufgegriffen werden.
Neben der ethischen Bewusstseinsbildung durch Vorträge, Stellungnahmen und Veröffentlichungen plant das Landesethikkomitee für das Tätigkeitsjahr 2016 eine Tagung zu ethischen Fragen am Lebensende, bei der die Patientenverfügung, die Ethikberatung, die Sterbehilfe und die Palliativmedizin im Mittelpunkt stehen sollen. "Was soll mit mir geschehen, wenn ich als schwerkranker Patient am Lebensende nicht mehr entscheiden kann? Dies ist eine sehr persönliche Frage, mit der sich angesichts der Fortschritte in der Medizin immer mehr Menschen auseinandersetzen müssen", betont Gesundheitslandesrätin Martha Stocker. "Die Angebote des Landesethikkomitees können uns bei solchen Entscheidungen eine große Hilfe sein", so die Landesrätin.
mp