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Mineralrohstoffplan: Leitlinien vorgegeben
Wo, wie viel, wann und unter welchen Voraussetzungen in Südtirol Mineralrohstoffe abgebaut werden, das soll in einem landesweiten Plan festgehalten werden. Die Leitlinien dazu hat die Landesregierung heute (22. Dezember) verabschiedet.
Der Abbau mineralischer Rohstoffe muss gut überlegt und geplant sein, zum einen, weil die Versorgungssicherheit langfristig zu gewährleisten ist, zum anderen weil vielfältige Aspekte und Interessen – von der Geologie über den Landschafts- und Umweltschutz bis hin zur Wirtschaftlichkeit – beachtet werden müssen.
Die Landesregierung hat heute auf Vorschlag von Landeshauptmann Arno Kompatscher Leitlinien genehmigt, auf deren Grundlage der neue landesweite Plan nun erarbeitet wird. "Es ist nicht so, dass es bisher keinen Landesplan gab", erklärte Landeshauptmann Kompatscher heute, "aber nachdem dieser so genannte 'Grubenplan' ist in diesem Jahre ausgelaufen, wollen wir nun den gesamten Bereich auf eine neue Grundlage stellen."
Zu diesem Zweck haben die Landesämter für Geologie und Baustoffprüfung, für Landesplanung, für Landschaftsschutz, für Umweltverträglichkeitsprüfung sowie für Industrie und Gruben, die Landesumweltagentur gemeinsam mit dem Kollegium der Bauunternehmer Leitlinien und Grundsätze für ein Mineralstoffkonzept erarbeitet, die heute der Landesregierung zur Genehmigung vorlagen.
Im Konzept werden die strategischen Ziele der Sand- und Schotterverwendung festgeschrieben, die Abbaugebiete und Potentialräume definiert, Konfliktzonen abgegrenzt und Vorgaben für die Bewirtschaftung gemacht, die Transportwege, die Verarbeitungsstätten und die Umweltausgleichsmaßnahmen.
"Ziel ist es, ein verträgliches Gleichgewicht zwischen dem Versorgungsbedarf der Bevölkerung und der Planungssicherheit der Unternehmen, der Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit in der Rohstoffnutzung und der Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit in der Bewirtschaftung der lokalen Mineralrohstoffe herzustellen. Dabei müssen der Schutz der Menschen und der Ressourcen, sowie die Achtsamkeit gegenüber Boden und Umwelt gewährleistet werden", zitierte bei der heutigen Pressekonferenz Landeshauptmann Kompatscher aus den Leitlinien. Im Vergleich zum verfallenen Grubenplan solle der neue flexibler sein. In ihm müsse der Bedarf berücksichtigt und Großbaustellen wie jene des BBT ausgeklammert werden, so die Weichenstellung für den neuen Plan, dessen Feinkonzept nun eine Fachleutegruppe erarbeiten wird.
jw