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Künstlerwettbewerb zum Ersten Weltkrieg: Sieger stehen fest
Euphorie, Macht, Ohnmacht und Niedergang sind die Themen einer Sonderschau ab 9. Oktober in Bozen, bei der das ladinische Kultur- und Bildungsressort die Geschehnisse des Ersten Weltkrieges künstlerisch neu aufarbeitet. Ausgestellt werden dabei die Werke der acht Bestplatzierten des heurigen Künstlerwettbewerbs „Concurs artistich 1915 – 2015“, die vor Kurzem ermittelt wurden.
Um das Gedenken an den Ersten Weltkrieg, der vor 100 Jahren begann, wach zu halten und um die Auswirkungen und den Umgang damit zu visualisieren und künstlerisch aufzuarbeiten, hat das ladinische Bildungsressort in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Künstlerbund den Künstlerwettbewerb „Concurs artistich 1915 - 2015" ausgeschrieben. Teilnehmen konnten alle Künstler aus Südtirol und aus den ladinischen Gemeinden des historischen Tirols. „Die ladinische Kulturabteilung hat sehr viel Wert auf diesen Wettbewerbs gelegt, um junge Künstler in ihrem Schaffen zu fördern, um die Bürger für die geschichtlichen Ereignisse des Ersten Weltkrieges zu sensibilisieren und um die Wichtigkeit eines vereinten Europas hervorzuheben", erklärt der ladinische Kulturlandesrat Florian Mussner, der sich auf die Enthüllung der neuen Kunstwerke in einer Sonderausstellung im Oktober freut.
Eine Jury hat vor kurzem aus den 55 Wettbewerbseinsendungen die Sieger ermittelt: Den ersten Platz hat der Künstler Andreas Zingerle erreicht, der gemalte Porträts von über 20 Journalisten, die dem Krieg zum Opfer gefallen sind, eingereicht hatte. Der 52-jährige Bildhauer und Maler Andreas Zingerle wohnt und arbeitet in Percha und ist unter anderemTräger des Kunstpreises für Bildhauerei Richard Agreiter (2014). Für seine Werke gab es auch internationales Interesse. Sie wurden bereits in München, Berlin, Rom und Karlsruhe ausgestellt. - Zum Waffenstillstand ruft der Zweitplatzierte Paul Feichter aus, der ein Gewehr in Glas versiegelt hat. Auf den dritten Platz kam die junge Künstlerin Silvia Hell mit ihrer dreidimensionalen Kreation zur Veranschaulichung der politischen Grenzverschiebungen nach 1915. Die Sieger können sich über ein Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro freuen. Der erste Preis ist mit 7000 Euro dotiert, der zweite mit 5000 Euro und der dritte mit 3000 Euro.
Die Werke der drei Erstplatzierten, sowie der Künstler Annemarie Laner, Walter Pancheri, Leander Schwazer, Martina Stuflesser und Letizia Werth werden in Rahmen einer Sonderausstellung vom 9. Oktober bis zum 31. Oktober in der Galerie Prisma in Bozen zu sehen sein. Die Themenkreise der von Lisa Trockner kuratierten Ausstellung spannen dabei einen weiten Themenbogen zwischen Euphorie, Macht, Ohnmacht und Niedergang als Spannungsfelder rund um das Geschehen des Ersten Weltkrieges. Die fünf Künstler, die zusammen mit den prämierten Werken an der Ausstellung teilnehmen, erhalten je 1000 Euro für die Realisierung des eigenen Werks.SAN