Aktuelles

Schutz vor Wasser und Lawinen: Baustellen in der westlichen Landeshälfte

Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West hat seine Baustellen in höhere Gefilde verlagert; den Sommer über wird nun im Martell-, Schnals- und Passeiertal, in Partschins und Laas gebaut.

Seit Jahrhunderten bedroht die Eberhöfer-Lawine das Martelltal; sie bricht zwischen den Wänden der Weißwandspitze und dem Göflaner Schartl ab. Zu den Schutzmaßnahmen gehören auch Schneenetze; das Bild entstand 2007.

"Die Maßnahmen in den Entstehungsgebieten von Naturgefahren", unterstreicht Abteilungsleiter Rudolf Pollinger, "sind die wirksamste Methode der Gefahrenabwehr. Sie sind allerdings finanziell aufwendig, organisatorisch eine große Herausforderung und für die Arbeiter oft sehr gefährlich."

Im Martelltal wird die Errichtung von Schneenetzen zum Schutz vor der Eberhöfer-Lawine fortgesetzt, berichtet Amtsdirektor Mauro Spagnolo. Es ist dies das zehnte Baulos. Bisher wurden 2,920 Millionen Euro investiert; für dieses Jahr sind Ausgaben in Höhe von 160.000 Euro vorgesehen. Die Lawine bedroht  bewohnte Gebiete in Ennewasser und Maiern.

In Vernagt im Schnalstal wird am Schutz vor der Hochegg-Lawine durch die Errichtung von Schneebrücken weitergebaut. Für dieses zweite Baulos sind 180.000 Euro vorgesehen; im vergangenen Jahr wurden 273.000 Euro verbaut. Teile der Ortschaft Vernagt liegen in der roten Gefahrenzone.

In Pfelders in der Gemeinde Moos in Passeier wird am Karjoch die Errichtung von Schneenetzen fortgesetzt. In den vergangenen 15 Jahren wurden bereits 1,176 Millionen Euro für sieben Baulose ausgegeben; in diesem Jahr beläuft sich der Kostenvoranschlag auf 50.000 Euro. Der östliche Teil von Pfelders befindet sich in einer Gefahrenzone.

In Partschins werden auf der Tablander Alm am Höllentalbach Schutzbauten aus Holz errichtet, um Murgänge und Schäden am Schwemmkegel wie in den Jahren 2008 und 2009 zu verhindern. Die Baumaßnahmen sollen das Bachbett im oberen Bereich stabilisieren und die fortgeschrittene Erosion eindämmen, die als Hauptursache für die Schadensereignisse gilt. Nach dem Baulos mit Spesen von 179.000 Euro vor zwei Jahren sind heuer 215.000 Euro an Ausgaben geplant.

Am Strimmbach in Laas werden drei Sperren beim Strimmhof auf 1750 Metern Meereshöhe am Allitzer Sonnenberg errichtet, um die gefährliche Erosion an den Ufern einzudämmen. Der Bach hat sich in den vergangenen Jahren stark eingetieft. Mögliche Murabgänge gefährden die Ortschaften auf dem Schwemmkegel von Laas/Kortsch. Für dieses dritte Baulos sind 320.000 Euro vorgesehen; bisher wurden 690.000 Euro in Wasserschutzbauten investiert.

mac

Bildergalerie