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Ausbildungsprogramm für Allgemeinmediziner genehmigt

Die Weiterentwicklung der Allgemeinmedizin und die veränderten Anforderungen an die Ärzte machen Anpassungen im Programm der Sonderausbildung notwendig. Die Südtiroler Landesregierung hat deshalb auf ihrer Sitzung vom heutigen Dienstag (16. Juni) Änderungen im praktischen und theoretischen Teil der Ausbildung beschlossen.

Bereits in den Jahren 2002 und 2003 ist die Sonderausbildung in Allgemeinmedizin grundlegend erneuert und von zwei auf drei Jahren verlängert worden. "Seitdem hat sich die Allgemeinmedizin weiterentwickelt, die Anforderungen an die Ärzte haben sich verändert und sind gestiegen, weshalb wir heute einige Anpassungen im Ausbildungsprogramm beschlossen haben", erklärt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker. In Zusammenarbeit mit einer lokalen Arbeitsgruppe und unter Mitarbeit der Abteilung Allgemeinmedizin der Universität Düsseldorf sowie Professor Heinz Harald Abholz war ein fundiertes, den europäischen und staatlichen Vorgaben entsprechendes Programm erarbeitetet worden. Die Änderungen wurden auf Vorschlag der Südtiroler Akademie für Allgemeinmedizin und der Ärzte in Ausbildung im Vorfeld auch im wissenschaftlichen Beirat diskutiert und genehmigt. 

Im veränderten Ausbildungsprogramm sind etwa die Dauer der verschiedenen Praktika angepasst worden: So wurde die Wochenanzahl der Praktika für die angehenden Hausärzte in einem Ambulatorium für Allgemeinmedizin, in der Psychiatrie, in der HNO und in der Urologie erhöht, in der Inneren Medizin, in der Pädiatrie und in der Orthopädie hingegen etwas reduziert. Neu hinzugekommen sind Praktika in der Neurologie, der Neurochirurgie und in der Palliativmedizin. Die Dauer der Praktikawochen in der Augenheilkunde und in der Gynäkologie sind gleich geblieben, anstelle der Chirurgie werden die auszubildenden Allgemeinmediziner zukünftig Erfahrungen in der Notaufnahme sammeln.

Zudem ist das Seminarprogramm angepasst worden und umfasst etwa eine umfassendere Ausbildung zu den chronischen Erkrankungen, der Palliativmedizin, der Gastroenterologie,  EKG und Ultraschall sowie rechtliche Rahmenbedingungen und - im Hinblick auf eine zukünftige Forschungstätigkeit - wissenschaftliches Arbeiten. "Ich bin davon überzeugt, dass wir den angehenden Allgemeinmedizinern mit dem angepassten Ausbildungsprogramm ein gutes Fundament für ihre wertvolle Arbeit zum Wohle der Patienten vor Ort mitgeben können", so Landesrätin Stocker.

In Sachen Ausbildung hat die Südtiroler Landesregierung heute zudem die finanziellen Mittel für die Kurse für Pflegehelfer und die Spezialisierung im Bereich der Psychiatrie im Jahr 2015 dem Südtiroler Sanitätsbetrieb zugewiesen.

mp