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Seilbahn Jenesien: Neubau auf bestehender Trasse
Die Seilbahn von Bozen nach Jenesien wird auf der bestehenden Trasse erneuert. Darauf haben sich heute (29. Oktober) Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Florian Mussner mit den Bürgermeistern Luigi Spagnolli (Bozen) und Paul Romen (Jenesien) geeinigt. Angepeilter Baubeginn der neuen Bahn ist das Jahr 2016.
"Eine gut funktionierende Seilbahn ist eine Aufwertung und eine Attraktion für jedes Einzugsgebiet. Deshalb war es uns wichtig, auch für Jenesien eine nachhaltige Lösung zu suchen und mit allen Beteiligten zu finden", so Landeshauptmann Kompatscher nach der Aussprache mit den Vertretern der Stadt Bozen und der Gemeinde Jenesien sowie den Mobilitätsexperten des Landes.Die Seilbahn nach Jenesien ist 1937 gebaut worden und transportiert jährlich bis zu 80.000 Personen. Weil die Transportkapazität relativ niedrig und der Personalbedarf hoch ist, entsteht jährlich ein Betriebsdefizit von 500.000 Euro. Seit Jahren arbeiten Land und Gemeinden deshalb an einer neuen, nachhaltigen Lösung. Insgesamt sind zehn verschiedene Trassenvarianten erarbeitet worden, aber keine dieser Varianten war mehrheitsfähig, obwohl sie verkehrstechnisch und touristisch interessant gewesen wären.
Heute haben sich die Beteiligten deshalb auf den Neubahn der Seilbahn auf der bestehenden Trasse geeinigt. „Die neue Bahn sollte eine klassische Zweiseil-Pendelbahn sein, mit größeren Kabinen zu 35 Personen und mit einer höheren Fahrgeschwindigkeit, so dass die Förderleistung auf maximal 300 Personen pro Stunde erhöht werden kann“, erklärt Mobilitätslandesrat Mussner.
"Durch die Steigerung der Attraktivität für Pendler und Touristen - kundenfreundlicher, durchgehender Fahrplan, Fahren bei Bedarf und zumindest alle zehn Minuten sollte einerseits die Anzahl der Fahrgäste erhöht werden - bei der Rittnerseilbahn wurden sie nach dem Neubau verdreifacht - und andererseits die laufenden Betriebskosten reduziert werden“, so Landeshauptmann Kompatscher.
Bei der heutigen Aussprache ist auch die Automatisierung der bestehenden Bahn thematisiert worden. Die Modernisierung würde u.a. jedoch einen radikalen Umbau der Berg- und Talstation mit automatisierten Zugängen, eine Generalrevision der Anlage mit Einbau einer neuen Steuerung und eine Sanierung der Stützen bedingen. Da diese „Minimalvariante“ sehr kostspielig ist, stellt ein Neubau mit einem geschätzten Kostenaufwand von elf Millionen Euro die nachhaltigere Lösung dar.
Land, Stadt und Gemeinde haben sich heute darauf geeinigt, dass eine Arbeitsgruppe unter der Führung des Mobilitätsressorts einen Planungswettbewerb durchführen wird, dessen Ergebnisse bis Herbst 2015 vorliegen sollen. Die Arbeitsgruppe soll auch ein Gesamtkonzept ausarbeiten, das nicht nur die Seilbahnanlage berücksichtigt, sondern vor allem auch die Dienste, die an der Berg- und Talstation angesiedelt werden sollen, sowie die Einbindung in das öffentliche Nahverkehrsnetz. „Ziel ist es, nach der Plaunung gleich in die Umsetzung zu gehen und 2016 mit den Bauarbeiten für die neue Bahn zu beginnen“, erklärt Landeshauptmann Kompatscher.
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