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“Mehr Gesundheit für Mutter und Kind” ist das Motto des Weltgesundheitstags am 7. April
Mutter und Kind sowie deren Gesundheit stehen beim diesjährigen Weltgesundheitstag am 7. April im Mittelpunkt. Heute, 5. April, haben die Mitarbeiter des Gesundheitsressortsdie wichtigsten Botschaften des Weltgesundheitstages bei einer Pressekonferenz vorgestellt. Präsentiert wurden auch drei Broschüren zur Ernährung in der Schwangerschaft, zur Ernährung von Säuglingen und zur Impfung. Hoffnung für Mütter und Kinder - so lautet die umfassende Botschaft des Weltgesundheitstages 2005 Eine gesündere gesellschaftliche Entwicklung könne gelingen, wenn man jetzt damit beginne, jede Mutter und jedes Kind wirksam zu unterstützen.
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Der Direktor des Gesundheitsressorts, Florian Zerzer, stellte heute einige Daten zur Gesundheit von Frauen in der Schwangerschaft und Säuglinge vor:
Weltweit stirbt jede Minute eine werdende Mutter an Komplikationen in der Schwangerschaft und zwar während oder kurz nach der Geburt. Jährlich sind das mehr als eine halbe Million Frauen. 99 Prozent davon leben in nicht industrialisierten Ländern. Gerade in den armen Regionen sind die Geburtenraten sind oft sehr hoch, aber die medizinische Versorgung sowie die hygienischen Verhältnisse ungenügend. Dies hat eine hohe Säuglingssterblichkeit zur Folge: von 1000 Lebendgeburenen sterben in den nicht industrialisierten Ländern mehr als 80 Kinder innerhalb des ersten Lebensjahrs, viele davon aufgrund von Infektionskrankheiten und Unterernährung. Im Vergleich dazu sterben in Südtirol drei auf 1000 Lebendgeborenen. In den Industrienationen ist die Mütter- und Säuglingssterblichkeit dank des medizinischen Fortschritts und der allgemein guten Lebensbedingungen stetig gesunken. Gründe dafür sind: die hohe Akzeptanz der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen zur Risikofrüherkennung, die intensivmedizinische Versorgung von Frühgeburten, die Geburtsvorbereitung und Nachsorge durch Hebammen und spezialisierte Ärzte, die hohe Rate von Krankenhausentbindungen, der gesetzlicher Mutterschutz, die kontinuierliche Sexualaufklärung, die hohe Akzeptanz der Vorsorgeuntersuchungen für Kinder, die guten Zugangsmöglichkeiten zu den Impfungen im Kindesalter, die Information und Beratung seitens des öffentlichen Gesundheitswesens zum Stillen und zur gesunden Ernährung. Auch in den Industrienationen gibt es aber wichtige offene Handlungsfelder der Prävention und Gesundheitsförderung für Mütter und Kinder.
In Südtirol bieten die Gesundheitssprengel am Weltgesundheitstag bei einem "Tag der offenen Tür" Einblick. Daneben stehen die drei Themen: "Ernährung in der Schwangerschaft", "Ernährung des gesunden Säuglings" und "Impfungen im Kindesalter" im Mittelpunkt. Zu diesen drei Themenschwerpunkten hat das Ressort für Gesundheits- und Sozialwesen eine Reihe von Informationsbroschüren herausgegeben, die heute vorgestellt wurden. Diese können in allen Sanitätssprengeln kostenlos abgeholt werden.
Präsentiert wurden heute auch die Ergebnisse der Studie "Icona 2003", die das Ressort für Gesundheitswesen in Zusammenarbeit mit der obersten Gesundheitsbehörde und anderen Regionen und autonomen Provinzen im Jahr 2003 durchgeführt hat. Untersucht wurden dabei vor allem die Impfung bei Kindern, die Geburt, die Ernährung von werdenden Müttern und Säuglingen sowie die Risikofaktoren für Kinder.
„Gesundheit für alle“ bleibt auch 2005 das erklärte Ziel der WHO. Um dieses Ziel zu erreichen, sind neben einer guten medizinischen Versorgung vor allem auch Frieden, soziale Gerechtigkeit, gute Wohn- und Lebensbedingungen, Bildung und stabile Ökosysteme wichtige Voraussetzungen. Gerade in den nicht industrialisierten Ländern besteht laut WHO in vielen dieser Bereiche noch Handlungsbedarf.
Zu den Zielen des Weltgesundheitstages 2005 gehört es, das Augenmerk auf Krankheit, Leiden und Tod von Müttern und Kindern zu lenken und auf die Folgen dieser Entwicklung aufmerksam zu machen. Zudem soll bereits vorhandene Lösungen aufgezeigt werden. Eine große Herausforderung besteht darin, eine Prioritätenliste von vorbeugenden und heilenden Maßnahmen für die betroffenen Mütter und Kinder zu erarbeiten, um Wissen in Handeln umzuleiten. Weiters gilt es Impulse zu gemeinschaftlichem Bewusstsein und Handeln in diesem Bereich zu setzen. Familien, kommunale Einrichtungen, Unternehmen, Regierungen und die internationale Gemeinschaft müssen gemeinsam dafür Sorge tragen, dass den betroffenen Müttern und Kindern themenbezogene Programme und Dienstleistungen zur Verfügung gestellt werden und sie Zugang zur gesundheitlichen Grundversorgung bekommen.
Die umfassende Botschaft des Weltgesundheitstages 2005 heißt Hoffnung für Mütter und Kinder. Eine gesündere gesellschaftliche Entwicklung kann gelingen, wenn wir jetzt damit beginnen, jede Mutter und jedes Kind wirksam zu unterstützen (siehe Anhang).
Bei der heutigen Pressekonferenz waren neben Ressortdirektor Florian Zerzer auch Giulia Morosetti (Direktorin des Amtes für Hygiene und öffentliche Gesundheit), Alfred König (Direktor des Amtes für Gesundheitssprengel), Peter Kreidl (Epidemiologe bei der Epidemiologischen Beobachtungsstelle), Paolo Conci (Direktor des Dienstes für Basismedizin, Sanitätsbetrieb Bozen), Josef Leitner (Direktor des Dienstes für Basismedizin, Sanitätsbetrieb Bruneck) und die Autoren der Broschüren Prof. Klaus Pittschieler (Ärztlicher Leiter der Abteilung Pädiatrie des Krankenhauses Bozen), Rita Trovato, Martin Fischer und Martha Augschiller anwesend.
SAN
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Das Gesundheitsressort hat drei Broschüren zum Thema "Mutter und Kind" herausgegeben und eine Studie vorgestellt