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LR Berger bei Strategiegipfel in Landshut: Impulse für Ländliche Entwicklung
LPA - Die Arbeit zur Neufassung des Ländlichen Entwicklungsplanes für Südtirol läuft auf vollen Touren. Um entscheidende Impulse für diese Neufassung zu erhalten, hat Landesrat Hans Berger in Landshut an der II. Bayerisch-Österreichischen Strategietagung zur Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik teilgenommen und sich in diesem Rahmen mit dem bayerischen Agrar-Staatsministers Josef Miller und dem österreichischen Landwirtschaftsminister Josef Pröll getroffen.
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Schwierigkeiten bereitet derzeit allerdings noch eine gewisse Planungsunsicherheit, die sich aus der von der EU noch nicht festgelegten finanziellen Gesamtausstattung der Ländlichen Entwicklung ergibt. „Die einhellige Meinung aller hier Vertretenen ist, dass die derzeit vorgesehene Ausstattung in Höhe von einem Prozent des Bruttoinlandproduktes zur Finanzierung nicht ausreicht“, so Berger.
Trotz dieser Unsicherheit wird an der Ausrichtung des neuen Plans bereits gearbeitet: „Für uns geht es bei der Neufassung des Plans darum, diesen noch stärker konzeptionell auszurichten“, so Berger. So dürften die einzelnen Maßnahmen nicht unabhängig voneinander stehen, sondern müssten gemeinsam auf übergeordnete Ziele ausgerichtet werden. „Für mich muss dabei die Berücksichtigung ganzer Kreisläufe im Mittelpunkt stehen“, so Berger. Als Beispiel nennt der Landesrat die Energiegewinnung aus land- und forstwirtschaftlichen Produkten, seien dies nun Hackschnitzel- oder Biogasanlagen. „Unsere Fördermaßnahmen müssen auf allen Produktionsstufen greifen, vom Anbau der Rohstoffe bis hin zu den Investitionen in die Anlagen“, so Berger.
Und noch eine Erkenntnis sieht Berger in den Beiträgen im Rahmen der heutigen Tagung bestätigt: Zwar müsse die Landwirtschaft möglichst nachhaltig produzieren und den Umweltschutzgedanken in den Vordergrund stellen, bei der Finanzierung müssten aber getrennte Wege eingeschlagen werden. „Es kann nicht angehen, dass die Landwirtschaft stark einschränkende Programme, etwa Natura 2000, weiter über die Fonds der Landwirtschaft finanziert werden, wie dies heute geschieht“, so Berger, der – wie alle in Landshut anwesenden Ländervertreter - für eine klare finanzielle Trennung eintritt.
Noch im Laufe des heurigen Jahres wird der neue Ländliche Entwicklungsplan für Südtirol, über den der Einsatz der EU-Fördermittel für diesen Bereich gesteuert wird, unter Federführung der Landesabteilung Landwirtschaft ausformuliert. Im kommenden Jahr steht dann die Genehmigungsphase des Plans in Rom und Brüssel auf dem Programm, bevor der neue Plan mit Anfang 2007 in Kraft tritt und damit die Weichen der Agrarförderung bis ins Jahr 2013 gestellt sind.
chr