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Neues Webangebot zur Organspende - LR Theiner: Autonomie und Würde des Patienten im Mittelpunkt

(LPA) Die ersten umfassenden zweisprachigen Webseiten zur Thematik der Organspende und -transplantationen sind heute (22. März) in Bozen von Landesrat Richard Theiner und Vertretern der Organspendervereinigung AIDO vorgestellt worden. "Mit einer möglichst vollständigen Information wollen wir in erster Linie vorhandene Ängste und Unsicherheiten abbauen", so Theiner. Die Seiten finden sich unter www.aido-bz.it.

"Es hat sich in den letzten Jahren immer wieder gezeigt, wie intensiv sich die Südtiroler mit dem Themenbereich der Organspende und -transplantation auseinander setzen", erklärte heute Landesrat Theiner. Das Problem dabei war, dass umfassende Informationen im Internet zwar vorhanden sind, bisher auf deutsch aber fehlten. Nun hat die Vereinigung  der Freiwilligen Organspender AIDO in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsressort des Landes Abhilfe geschaffen. Auf den Webseiten unter der Adresse www.aido-bz.it finden sich alle Informationen zu Organspende und -transplantationen, und zwar nicht nur zu den medizinischen Aspekten, sondern auch zu den rechtlichen und ethischen.

"Das Ziel, das wir mit diesen Internetseiten verfolgen, ist, der Bevölkerung Antworten auf ihre konkreten Fragen zu geben und durch eine möglichst sachliche, wissenschaftlich fundierte, unverfälschte und allgemein verständliche Information die Ängste und Unsicherheiten, die in dieser Thematik bestehen, abzubauen", erklärte Theiner bei der Vorstellung der Seiten. Auch Roland Rienzner, der Präsident der AIDO, hakte hier ein: "Wir hatten bisher das Problem, dass wir mit unseren Informationen in erster Linie den Großraum Bozen bzw. Brixen abgedeckt haben, die Menschen in der Peripherie aber kaum erreichen konnten", so Rienzner. Aus diesem Manko sei die Idee eines Webangebotes geboren.

Landesrat Theiner nutzte die heutige Vorstellung der Webseiten auch, um noch einmal auf die rechtliche Situation rund um die Organspenden aufmerksam zu machen. Zwar sei mit einem Staatsgesetz aus dem Jahre 1999 die so genannte stillschweigende Einwilligung eingeführt worden, die alle zu Spendern macht, die sich nicht ausdrücklich dagegen ausgesprochen haben. Die fehlenden Durchführungsverordnungen führen allerdings dazu, dass dieses Gesetz noch nicht angewandt werden kann. "Derzeit können sich die Familienangehörigen einer Organentnahme noch widersetzen", so Theiner. In jedem Fall gelte es, die Autonomie und die Würde des Patienten in den Mittelpunkt zu stellen, so Theiner. "Und um eine bewusste Entscheidung treffen zu können, braucht es umfassende Informationen", so der Landesrat.

Umfragen zeigen, dass die Südtiroler der Organspende gegenüber äußerst aufgeschlossen sind. Mehr als die Hälfte der Südtiroler wäre im Falle ihres Todes zu einer Spende bereit, bei Jugendlichen steigt dieser Prozentsatz sogar auf 85 Prozent. Und - wie Karl Kob, der Koordinator des Landeszentrums für Transplantationen ausführte - auch die Spenderzahlen spiegelten diese Aufgeschlossenheit wider. Mit 30 Spendern pro Million Einwohnern liegt Südtirol im europäischen Spitzenfeld. Durch die Einbindung in gleich zwei Transplantations-Netzwerke auf mitteleuropäischer und gesamtstaatlicher Ebene sei Südtirol bei der Suche nach kompatiblen Organen in der glücklichen Lage, über ein sehr großes Einzugsgebiet zu verfügen. "Aus diesem Grund sind auch die Wartezeiten etwas kürzer als im gesamtstaatlichen Vergleich", so Kob. Jährlich werden an Südtiroler Patienten 10 bis 15 Leber-, 15 bis 20 Nieren- und ein bis zwei Herztransplantationen durchgeführt.

chr

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