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Verkehrspolitik im Pustertal: LR Widmann und Mussner erläutern nächste Schritte
(LPA) Gut besucht war die Informationsveranstaltung zur Verkehrspolitik im Pustertal, die die Ressorts der Landesräte Thomas Widmann und Florian Mussner gestern abend in St. Lorenzen organisiert hatten. Um Ausbau und bessere Abstimmung der Angebote im öffentlichen Personennahverkehr ging es im Referat Widmanns. Mussner dagegen betonte, dass der geplante Ausbau der Pusterer Straße notwendig sei, gleichzeitig aber auch alles unternommen werde, um das Pustertal nicht zur Transitstrecke zu machen.
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Der Ausbau der Straße, dies klang gestern abend im Vereinshaus in St. Lorenzen eindeutig an, sei weder dazu angetan, eine Rennstrecke aus der Pusterer Straße zu machen, noch soll das Pustertal zum Transittal verkommen. "Uns geht es in erster Linie um zwei Dinge", so Mussner. "Zum ersten ist dies die Erhöhung der Lebensqualität in den Dorfzentren entlang der Straße durch entsprechende Umfahrungen. Zum zweiten haben wir eine erhöhte Sicherheit der Straße im Auge", so der Bautenlandesrat, weshalb man die gefährlichsten Kurven begradige.
Klar sei, dass man alles daran setzen werde, die ausgebaute Pusterer Straße nicht zur Transitstrecke zu machen. In diesem Zusammenhang werde erwogen, den Transit-Schwerverkehr auf der Straße zu bemauten. Darüber hinaus soll den alten Lkw, den wahren Dreckschleudern auf der Straße, die Durchfahrt verboten werden. Klar sei darüber hinaus auch, dass "die Straße nur ein Teil des Verkehrskonzeptes im Pustertal sein kann", so Mussner.
Dies konnte auch Mobilitätslandesrat Thomas Widmann in seinem Referat unterstreichen. Widmann stellte gestern abend die so genannte "Pusterer Studie" des Schweizer Verkehrsexperten Willi Hüsler vor, die einige Schwerpunktbereiche aufzeigt. "Einer, vielleicht der wichtigste davon, ist die Synchronisierung der Fahrpläne von Eisenbahn und Bus", so Widmann. Bisher seien beide Systeme zwar je nach Bedarf ausgebaut worden, doch hätten sich die Fahrpläne mehr oder weniger nebeneinander her entwickelt. "Nun geht es darum, das Angebot von Bus und Bahn aufeinander abzustimmen und die Fahrpläne entsprechend zu reformieren", so Widmann.
Bereits mit Beginn des kommenden Schuljahres soll der neue Busfahrplan stehen, jener für den Zug folgt voraussichtlich im Winter 2006/07. "In der Talsohle wird sich mit Bus und Zug de facto ein Halbstundentakt ergeben", so Widmann. Auch werden neue Linien eingeführt (oder wurden es bereits), wo die Analyse der Pendlerströme einen entsprechenden Bedarf ergeben hat. Mittelfristiges Ziel ist ein Taktfahrplan der Eisenbahn auf der Pusterer Strecke. "Zwar fährt heute bereits stündlich ein Zug, allerdings zu unterschiedlichsten Zeiten", so Widmann. In Zukunft sollen die Züge zu festgelegten Zeiten pro Sunde starten und - eine weitere Neuerung - direkt die Strecke Innichen-Bozen bedienen. "Damit wäre ein Umsteigen in Franzensfeste nicht mehr notwendig", so Widmann.
Auch für den Ballungsraum Bruneck sind mehrere Neuerungen angedacht, etwa ein Stadtbussystem oder eine Anbindung des Skigebietes Kronplatz über den Bahnhof Kiens. "So könnte eine Menge Verkehr von der Stadt ferngehalten werden", so Widmann.
chr