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Qualitätsfleisch als Chance für das Berggebiet - Tagung in Fachschule Salern
(LPA) Mit der Veränderung der Rahmenbedingungen - vor allem der Förderung aus Brüssel - tue sich eine große Chance auf, eine größere Diversifizierung in der Berglandwirtschaft anzustreben. Was Landesrat Hans Berger heute (3. März) im Rahmen einer Tagung an der Fachschule für Land- und Hauswirtschaft Salern vorgab, unterstrichen eine Reihe fachkundiger Redner. Sie alle hatten die Produktion und Vermarktung von Qualitätsfleisch im Auge.
"Qualitätsfleisch vom Berggebiet: Wo liegen die Chancen" hatte sich die Fachschule für Land- und Hauswirtschaft gefragt und zur Beantwortung dieser Frage Experten aus mehreren Bereich nach Salern eingeladen. So diskutierten Produzenten mit Medizinern, Gastwirten und Metzgern über diese neue Nische auf dem Lebensmittelmarkt.Landesrat Hans Berger hatte die Aufgabe übernommen, die Rahmenbedingungen abzustecken. Und dabei ging er zunächst auf die Reform der gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik ein, die neuen Handlungsspielraum schaffe. "Die große Neuigkeit ist die Abschaffung der Produktionsprämien", erklärte der Landesrat. Demnach sei ein Festhalten an den herkömmlichen Produkten nicht mehr unbedingt notwendig. "Es bietet sich die Möglichkeit für neue Marktorientierungen und da ist die Produktion von qualitativ hochwertigem Fleisch sicher eine Chance für die Berglandwirtschaft", so Berger.
Die Voraussetzungen dafür seien in einer klein strukturierten Berglandwirtschaft, wie sie in Südtirol betrieben werde, optimal, der Markt bei rund 400.000 Südtirolern und 24 Millionen Nächtigungen durchaus gegeben. "Allerdings müssen sich die Produzenten darüber im Klaren sein, dass Fleisch noch kein Qualitätsfleisch ist, nur weil es in Südtirol produziert wird", so Berger. Vielmehr müssten klare Qualitätsstandards definiert und natürlich auch eingehalten werden, damit sich das Qualitätsfleisch von Südtiroler Bergbauernhöfen vom restlichen Angebot klar unterscheide. Und noch eines müsse den Fleischproduzenten klar sein: "Der Bauer darf sich bei der Produktion nicht nach den eigenen Bedürfnissen richten, sondern muss jene der Kunden im Auge haben", so Berger.
Die Agrarreform habe auch mit sich gebracht, dass die Entwicklung von Qualitätsprogrammen in hohem Maße öffentlich gefördert werden könnten, erklärte der Landesrat. Und dabei sollte man sich durchaus auch der alten heimischen Rinderrassen erinnern, die oftmals zwar in der Milchproduktion von den Leistungen anderer Rassen in den Hintergrund gerückt wurden, was die Fleischproduktion betrifft aber keinen Vergleich zu scheuen brauchten. Der Landesrat nannte in diesem Zusammenhang die Pusterer Sprinzen oder das Grauvieh. "Die Zukunft der Berglandwirtschaft liegt demnach auch im Erkennen der Stärken der Vergangenheit", so das Fazit Bergers.
chr