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Arbeitsmarkt aktuell: Saisonarbeit und Einwanderung
(LPA) Der Bedarf an saisonalen Arbeitskräften - traditionell vor allem im Gastgewerbe und in der Landwirtschaft - wird in Südtirol vor allem durch Einwanderer gedeckt. Und zwar über die Jahre in immer höherem Ausmaß. Dies geht aus der neuesten Ausgabe von "Arbeitsmarkt aktuell" der Landesabteilung Arbeit hervor, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Saisonarbeit und Einwanderung befasst.
Die grundlegen Daten in Sachen Saisonarbeit und Einwanderung, die sich in der neuesten Ausgabe des Mitteilungsblattes der Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt finden, zeigen einen eindeutigen Trend: "In der Landwirtschaft und im Gastgewerbe, also in jenen zwei Sektoren, die traditionell eine starke Saisonalität aufweisen, ist im Zeitraum 1998 bis 2004 ein beträchtlicher Beschäftigungszuwachs zu verzeichnen", so die Landesrätin für Arbeit, Luisa Gnecchi.Der festgestellte Anstieg des saisonalen Zusatzbedarfes sei vorwiegend durch den Einsatz von ausländischen Beschäftigten gedeckt worden. "Die ausländischen Beschäftigten zeigen eine größere Bereitschaft, auch bescheidenere Arbeiten anzunehmen und saisonale Beschäftigungen zu akzeptieren", erklärt dazu Helmuth Sinn, Direktor der Landesabteilung Arbeit. "Dadurch konnten zwei Erfordernisse erfüllt werden: zum einen wirkt man dem geringer werdenden Interesse der einheimischen Arbeitnehmer an Tätigkeiten in der Landwirtschaft entgegen, zum anderen wird die steigende Nachfrage an Saisonarbeitern von Seiten der Unternehmer beider Sektoren gedeckt."
Während 1998 in der Landwirtschaft 58 Prozent des saisonalen Zusatzbedarfs von Ausländern aus den Nicht-EU15-Ländern gedeckt worden war, stieg ihr Anteil sechs Jahre später, im Jahr 2004, auf 74 Prozent. Auch im Gastgewerbe greift man zur Hochsaison immer mehr auf ausländische Arbeitskräfte zurück um den Zusatzbedarf an Personal zu decken. Allerdings ist der Anteil hier geringer: er stieg von 21 Prozent im Jahr 1998 auf 37 Prozent im Vorjahr. "In der Landwirtschaft und vor allem im Gastgewerbe sieht es nicht so aus, als hätten ausländische Beschäftigte Einheimische verdrängt", erklärt Sinn. Vielmehr hätten Bauern, Gastwirte und Hoteliers die Möglichkeit genutzt, auf Arbeitnehmer zurückzugreifen, die sich mit einer Saisonarbeit zufrieden geben. Dies gelte vor allem für Arbeitnehmer aus den neuen EU-Ländern.
chr