Politik | 23.12.2004 | 17:38

LH Durnwalder trifft indischen Botschafter

(LPA) Um eine mögliche erweiterte wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Indien und Südtirol ging es heute (23. Dezember) in einer Aussprache zwischen Landeshauptmann Luis Durnwalder und dem indischen Botschafter in Rom, Himachal Som. Dem Botschafter ging es auch darum, sein Land im Westen in ein rechtes Licht zu rücken: weg vom Image eines Armenhauses hin zu jenem eines Hochtechnologie-Landes.

Der Landeshauptmann zeigte sich heute interessiert an einem Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen zu Indien, das nicht zuletzt als eines der produktivsten Länder im IT-Bereich gilt. In keinem anderen Land der Welt schließen derzeit so viele Studenten ein Studium im Bereich der Informationstechnik ab. Insofern gilt der IT-Sektor und dessen Experten auch als größter Exportschlager des Subkontinentes.

Himachal Som hält sich bereits seit einigen Tagen im norditalienischen Raum auf, um den Besuch von Staatspräsident Carlo Azeglio Ciampi in Indien im kommenden Jahr vorzubereiten. Ebenfalls im kommenden Jahr findet in Indien eine große Italien-Ausstellung statt, an der sich auch die Region Trentino-Südtirol beteiligen wird.

Besonders interessiert zeigte sich der Botschafter heute am wirtschaftlichen Modell Südtirols, an dem ihn vor allem die praktisch nicht existierende Arbeitslosigkeit fasziniert. Auch vom Technologieniveau zeigte sich Som heute beeindruckt. Vor allem im Bereich der Stahlindustrie könne Indien auch vom Bozner Niveau lernen und auf diesem aufbauend Forschung und Entwicklung betreiben, die in Indien wesentlich preisgünstiger voran getrieben werden könne.

"Bereits im kommenden Sommer wird Botschafter Som noch einmal nach Südtirol kommen", berichtete heute Landeshauptmann Durnwalder im Anschluss an die Aussprache. "Dann wird nicht nur das wirtschaftliche Modell, sondern auch das friedliche Zusammenleben in Südtirol auf seinem Programm stehen", so Durnwalder. Indien sei besonders interessiert an solchen ethnisch-pluralistischen Modellen, da der Staat selbst ein Vielvölkerstaat sei. 

Botschafter Himachal Som hat an der Universität von Kalkutta seine Studien der Geschichtswissenschaften und der internationalen Beziehungen abgeschlossen. Das Botschafteramt in Rom hat er seit 2002 inne, nachdem ihn seine diplomatische Karriere bereits nach Brasilien, Dänemark, Pakistan und Kanada geführt hatte.

chr