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Europäisches Netzwerk von gentechnikfreien Regionen formiert sich

(LPA) Unter der Federführung der Region Toskana ist heute (1. Dezember) in Florenz ein erstes Treffen von Regionen über die Bühne gegangen, die die Gentechnikfreiheit propagieren möchten. Mit dabei waren auch Vertreter des Landwirtschaftsressorts von Landesrat Hans Berger.

Das im Entstehen begriffene Europäische Netzwerk gentechnikfreier Regionen sieht seine Aufgabe in erster Linie im Lobbying gegenüber Brüssel und den jeweiligen staatlichen Regierungen. Federführend dabei ist die Region Toskana, die auch bereits einen Vorschlag unterbreitet hat, wie die EU-Verordnung, die die Ausbringung gentechnisch veränderten Saatgutes erlaubt, umgangen werden könnte: durch die Ausweisung von Zonen, in denen Qualitätsprodukte angebaut werden.

"Der Vorschlag sieht vor, dass die Regionen für bestimmte Zonen Richtlinien für den Anbau von Qualitätsprodukten erlassen, in denen natürlich auch die Vorschrift der Gentechnikfreiheit enthalten sein kann", so Landesrat Berger. Allerdings beruhe dies natürlich auf der Freiwilligkeit der Anbauer. "Man versucht mit diesem Weg, aus dem Übel eine Tugend zu machen", so Berger.

Der Ansatz, den die Toskana aufgezeigt hat, ist für Südtirol nicht neu: "Wir haben bereits im Jahr 2001 das Gentechnikfrei-Siegel eingeführt und damit im Grunde den selben Weg eingeschlagen, sogar eine Vorreiterrolle gespielt", erklärt der Landesrat. Leider sei dieser Vorteil von den Produzenten nicht oder zu wenig genutzt worden, weil das Siegel zu wenig vermarktet worden sei. "Ich denke, dass die Produzenten hier Wesentliches versäumt haben. Gerade die heutige Diskussion zeigt, welche Chance wir ihnen bereits vor drei Jahren eröffnet haben", so Berger.

Was das Netzwerk der gentechnikfreien Regionen betrifft, so soll Südtirol darin einen Beobachterstatus einnehmen. "Wir verfolgen die Entwicklung weiterhin aufmerksam, müssen jetzt aber erst einmal abwarten, was die rechtliche Situation an Chancen eröffnet", so Berger. Und darüber sei es derzeit noch zu früh zu spekulieren: Das Gesetzesdekret zur Gentechnik muss nun innerhalb von 60 Tagen in ein Gesetz umgewandelt werden. Und danach wird innerhalb weiterer 120 Tage der Aktionsradius der einzelnen Regionen abgesteckt. "Wir werden dann auch auf den Grundlagen dessen, was wir im Rahmen der Treffen mit gleichgesinnten Regionen erfahren haben, entscheiden, welchen Weg wir gehen", so Berger.

chr

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