Wirtschaft | 29.11.2004 | 15:55

Neue Südtirol-Dachmarke heute der Öffentlichkeit vorgestellt

(LPA) Zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wurde heute (29. November) nachmittag die neue Südtirol-Dachmarke. Unter dem Namen "Südtirol" und dem stilisierten Dolomiten-Panorama werden sich in Zukunft die landwirtschaftlichen Produkte genauso präsentieren wie Südtirol als Tourismus-Destination.

Fast die halbe Landesregierung war heute zugegen, als Landeshauptmann Luis Durnwalder die neue Südtirol-Dachmarke offiziell der Öffentlichkeit vorstellte. Und schon allein die Präsenz von LH-Stellvertreterin Luisa Gnecchi sowie der Landesräte Werner Frick, Hans Berger und Thomas Widmann zeigt, wie breit das Konzept der Dachmarke angelegt ist. Unter ihr soll in Zukunft Südtirol vermarktet werden, und zwar dessen Produkte und Dienstleistungen genauso, wie die Feriendestination.

Damit bündelt sie nicht nur Energien und Ressourcen, senkt Kosten und erhöht die Effizienz am Markt, sondern komme auch einem Grundbedürfnis der Menschen entgegen, findet Landeshauptmann Durnwalder: "Wir sind faul geworden, lesen nicht gerne und hätten am liebsten, wenn wir schon allein über ein Logo ein Produkt kennen lernen könnten." Dieser Aufgabe werde die neue Dachmarke hervorragend gerecht, repräsentiere sie doch Südtirol als Land der Kontraste: "Wir haben Weinberge und Schnee, verschiedene Volksgruppen, sind innovativ und verlässlich, verwurzelt in unserer Geschichte und offen für Europa", so Durnwalder heute. All dies spiegle die Marke wider.

Und wie Landesrat Werner Frick betonte, löse sie endlich den bisher gängigen Dualismus zwischen der Südtiroler Qualitätsmarke für die Produkte und der touristischen Südtirol-Marke auf. "Deshalb ist dies heute ein wichtiger, fast schon epochaler Schritt", so Frick.

Wie der Koordinator der von der Landesregierung eingesetzten Arbeitsgruppe zur Ausarbeitung der Dachmarke, SMG-Direktor Christoph Engl, aufzeigte, hat die neue Marke bereits einen komplexen Weg hinter sich. Zu Grunde gelegt ist ihr eine Reihe von für Südtirol kennzeichnenden Werten, etwa die Begriffe "herzlich", "kantig und warm", "kontrastreich" und "traditionsreich".

Die graphische Umsetzung dieser Werte, so wie sie von einer Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit der Berliner Markenagentur "MetaDesign" erarbeitet und von der Landesregierung beschlossen worden ist, sieht die Verwendung einer Wort-Bild-Marke vor, die aus einem einzigen charakteristischen Schriftzug besteht: aus "Südtirol" oder – in der italienischen Version – aus "Alto Adige". Der Landeshauptmann regte heute außerdem an, auch den Schriftzug "Sudtirolo" markenrechtlich schützen zu lassen.

Der Schriftzug, gesetzt in der eigens entwickelten Südtirol-Schrift, bildet den Kern der Dachmarke, vermittelt die für die Marke als zentral empfundenen Werte. Es bleibt den einzelnen Unternehmen überlassen, inwieweit sie die italienische oder die deutsche Version der Dachmarke verwenden wollen.

Ergänzt wird die Marke durch das "Südtirol-Panorama", ein stilisiertes Dolomiten-Panorama, dessen Farbenvielfalt die Vielfalt in Südtirol, die hier auftauchenden Kontraste und bunten Facetten repräsentiert. Das Panorama soll vor allem die Wiedererkennbarkeit der Marke sichern.

Der nächste Schritt besteht nun darin, ein Reglement zur Vergabe der Marke auszuarbeiten, das noch vor Jahresende von der Landesregierung verabschiedet werden soll. Über die Einhaltung des Reglements wachen wird ein eigens eingesetzter Dachmarken-Beirat unter dem Vorsitz von Ressortdirektor Ulrich Stofner.

Präsentiert wurde heute auch das EU-rechtlich notwendige neue Qualitätszeichen, das die Südtiroler Qualitätsprodukte in Zukunft auszeichnen wird. Um eine möglichst hohe Wiedererkennbarkeit zu gewährleisten, wurden im Qualitätszeichen die selben Stilelemente verwendet wie bei der Dachmarke.

chr