Bau | 26.11.2004 | 17:33

Neue Sanierungsmethode sorgt für neuen Halt in Tunnel bei Mittewald

(LPA) Sicherer unterwegs sind Autofahrer ab heute (26. November) auf der Brennerstaatsstraße bei Mittewald. Dort hat die Landesabteilung Straßendienst für die Sanierung eines Tunnels gesorgt, der bereits bedenkliche Risse aufgewiesen hatte. Unter Anwendung einer völlig neuen Technik.

Insgesamt 620 Meter lang ist der Tunnel auf der Brennerstaatsstraße bei Mittewald, der die Autofahrer seit den Zeiten des Baus der Brennerautobahn vor Murabgängen und Felsstürzen schützen soll. In all den Jahren ist der Tunnel an manchen Stellen aber selbst zur Gefahr geworden. Durch Risse im Verputz sickerte Wasser, das auf die Straße tropfte und im Winter gefährliche Eisplatten bildete. Dazu kam die Bildung von Stalagtiten an der Decke des Tunnels, die vor allem dann, wenn sie abbrechen, zu einer ernsten Gefahr für die Autofahrer werden können.

Den Rissen als Ursache allen Übels ist die Abteilung Straßendienst nun - als Teil des Programms zur Sanierung der Tunnel auf Südtirols Straßen - zu Leibe gerückt. Zunächst mit aufwändigen chemischen und physikalischen Analysen des Verputzmaterials, die zum Teil im landeseigenen Labor, zum Teil in einer spezialisierten Einrichtung in Turin durchgeführt worden sind. Mit eindeutigen Ergebnissen: Die Analysen haben gezeigt, dass eine Sanierung des Verputzes dringend notwendig war, um weitere Schäden und Gefahren für die Autofahrer zu verhindern.

Es ging nun darum, eine Sanierungsmethode zu finden, die zeit- und kostensparend war. Die Entscheidung fiel daher auf die Eprobung einer neuartigen Technik, die so auf dem gesamten Staatsgebiet noch nicht eingesetzt worden war. Diese sieht vor, dass zunächst der gesamte Verputz mit einem Hochdruckstrahler bearbeitet wird. Dabei lösen sich all jene Teile, die nicht mehr den notwendigen Halt aufweisen.

In einem zweiten Schritt wird dann unter Einsatz eines mit wasserundurchläsigen Stoffen (Admix) angereicherten Spritzbetons die Tunneloberfläche stabilisiert und erneuert. Die besondere Technik, vor allem der Einsatz von Admix, wurde beispielsweise beim Bau des Tunnels unter der Kopenhagener Meerenge genauso eingesetzt wie beim Bau von Staumauern.

Zweieinhalb Monate haben die Arbeiten am Mittewalder Tunnel , die vom Sterzinger Unternehmen "Schiavo" ausgeführt worden sind, in Anspruch genommen. Heute wurde die Sanierung der 187 "angeschlagenen" Meter des Tunnels fertig gestellt. Die Ausgaben für die Arbeiten belaufen sich auf 283.000 Euro. Erfreulich für die Autofahrer ist außerdem, dass der Tunnel in neuem Lichte erstrahlt. Der Straßendienst hat nämlich auch für den Austausch der Beleuchtungsanlage auf rund 250 Metern Länge gesorgt.

chr