Gesundheit / Soziales | 23.11.2004 | 16:06

LR Theiner: Konkrete Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen

(LPA) Mit konkreten Maßnahmen, etwa der Finanzierung von Frauenhäusern, habe die öffentliche Hand in Südtirol bereits wichtige Schritte im Kampf gegen die Gewalt an Frauen gesetzt. Dies stellt Soziallandesrat Richard Theiner zum Anlass des Internationalen Tages gegen die Gewalt an Frauen am 25. November fest.

In Europa stellt die häusliche Gewalt für Frauen zwischen 16 und 44 Jahren eine der häufigsten Ursachen für Invalidität oder Tod dar, noch vor Krebs oder Unfällen im Straßenverkehr. Schon allein deshalb sind in den 70er Jahren die ersten Frauenhäuser entstanden, die als Anlaufstation für misshandelte Frauen ebenso dienen wie zu deren Unterbringung.

Frauenhäuser gibt es mittlerweile in ganz Europa. "Allerdings ist Südtirol die einzige lokale Realität auf gesamtstaatlicher Ebene, die den Frauenhaus-Dienst institutionalisiert, mit Landesgesetz eingerichtet und entsprechend finanziert hat", erklärt dazu Landesrat Theiner. "Wir haben damit ein wichtiges Zeichen im Kampf gegen die Gewalt an Frauen gesetzt", so der Landesrat.

Der Dienst verfügt in Südtirol über vier Wohnstrukturen mit 30 Wohneinheiten, in denen misshandelte Frauen gegebenenfalls auch mit ihren minderjährigen Kindern zeitweise Unterschlupf und Betreuung finden. Dazu kommen fünf Beratungsstellen, die den Frauen die notwendige psychologische, soziale und rechtliche Betreuung zukommen lassen.

Allein im Jahre 2003 haben sich insgesamt rund 600 Frauen an diese Beratungsstellen gewandt, 100 Frauen wurden in den Frauenhäusern untergebracht, 60 davon mit ihren Kindern. "Diese Daten können einen nicht unbeeindruckt lassen", so Landesrat Theiner. "Sie sind Motivation genug für die öffentliche Hand, genauso wie für die privaten Vereinigungen, die in diesem Bereich tätig sind, den Kampf gegen die Gewalt an Frauen fortzusetzen", so Theiner.

Die Hoffnung des Landesrates ist, dass in Zukunft immer weniger solcher geschützter Strukturen gebraucht werden und dass die Sensibilisierungsarbeit gegen die Gewalt an Frauen Früchte trägt. "Nur so können wir erreichen, dass alle Frauen ohne Angst vor Gewalt ihr Leben leben können", so Theiner.

chr