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Ensembleschutz: Gemeinde Branzoll ist beispielgebend

(LPA) Als erste Gemeinde Südtirols hat Branzoll den vorgesehenen Vorschlag für schutzwürdige Ensembles ausgearbeitet. Lob gibt's dafür vom Sachverständigenbeirat für Ensembleschutz: "Der Vorschlag der Gemeinde Branzoll ist inhaltlich und formell umfassend, klar formuliert und kann deshalb als beispielgebend für andere Gemeinden bezeichnet werden", so die Vorsitzende des Beirates, Virna Bussadori.

Sechs Ensembleschutzzonen hat die Gemeinde Branzoll in Zusammenarbeit mit dem Architekten Pier Francesco Bonaventura vorgeschlagen: den historischen Dorfkern, das Dorfzentrum, die Ensembles "Schwarzer Adler" und "Thomsen", den Etschhafen sowie die Steinbrüche. Für jedes dieser sechs Ensembles wurde eine Kartei erstellt, die neben der Benennung und einer genauen Beschreibung eine foto- und kartographische Darstellung enthält. Dazu kommt die Abgrenzung, eine Beschreibung der notwendigen Erhaltungs- und eventuell möglicher Umgestaltungsmaßnahmen sowie die Begründung für die Ausweisung.

Die Gemeinde Branzoll hat damit eine derart übersichtliche Form der Beschreibung der Ensembleschutz-Vorschläge gewählt, dass der Sachverständigenbeirat diese für beispielgebend erachtet und auch den übrigen Gemeinden empfehlen will.

Die Gemeinde hat den Beirat aber nicht nur durch die Form der Vorschläge überzeugt. Vielmehr waren die Experten des Beirates - neben Virna Bussadori (Landesabteilung Raumordnung) sind dies Waltraud Kofler (Denkmalpflege) und Roland Dellagiacoma (Natur und Landschaft) - besonders angetan vom Vorschlag eines Ensembles "Steinbrüche". Es handelt sich dabei um den aufgelassenen Porphyrbruch am Göllerberg samt der Behausungen für die Arbeiter. "Dieser Steinbruch ist nicht nur ein Zeugnis traditioneller Abbautätigkeit, sondern auch aus landschaftlicher und naturkundlicher Sicht wertvoll", stellt dazu Dellagiacoma fest. Der Steinbruch sei daher ein aus kultur- und naturhistorischer Sicht schützenswertes Ensemble und ein Beispiel dafür, "dass nicht nur Gebäude für den Ensembleschutz interessant sind", so Dellagiacoma.

Für den zuständigen Landesrat Michl Laimer bestätigt der Vorschlag der Gemeinde Branzoll, dass "die derzeitige Gesetzeslage durchaus ausreicht, um konkrete Schritte zur Verwirklichung des Ensembleschutzes zu setzen". Trotzdem soll das Gesetz noch verbessert werden.

Auch die Entscheidung, einen schlanken Sachverständigenbeirat zu schaffen, habe sich in der Zwischenzeit bewährt, so Laimer, der sich besonders über die zahlreiche Beteiligung von Gemeindevertretern an den vom Beirat abgehaltenen Informationsveranstaltungen freut. "Dies zeigt, dass der Ensembleschutz sehr ernst genommen wird und damit gute Chancen hat, auf hohem Niveau umgesetzt zu werden", so Laimer.

chr

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