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Kritik an Unterbringung der Sinti in Pfatten zurückgewiesen

(LPA) Nicht unwidersprochen bleibt die Kritik verschiedener Seiten an der derzeitigen Unterbringung einer Sinti-Familie in Pfatten. Das zuständige Landesressort für das Gesundheits- und Sozialwesen stellt klar, dass es sich um einen vorübergehenden Standort handle, der im Voraus mit dem Familienoberhaupt abgeklärt worden sei. Die Suche nach einer geeigneteren Unterbringung geht indes weiter.

Vor rund einer Woche ist die Sinti-Familie - es handelt sich um rund 40 Personen - auf einem Grundstück des Landes unter der Autobahn im Gemeindegebiet von Pfatten untergebracht worden, nachdem sie ihren bisherigen Standort in Sigmundskron wegen der Sanierung der Mülldeponie verlassen musste.

Bereits seit zwei Jahren hat sich das für die Landesplanung zuständige Landesamt gemeinsam mit der Gemeinde Bozen und der Bezirksgemeinschaft Überetsch Unterland um einen Alternativstandort bemüht. Erst nach vielen Fehlversuchen konnte zumindest der jetzige Standort als Übergangslösung gefunden werden, heißt es in einer Stellungnahme des Ressorts für Gesundheits- und Sozialwesen: "Es war den öffentlichen Verwaltern schon klar, dass es sich nicht um den idealen Standort handelt und dass man weiterhin nach einer besseren Lösung Ausschau halten wird."

Die in den letzten Tagen von der Caritas, der Gesellschaft für bedrohte Völker und den Grünen über die Presse verbreitete Kritik bleibt daher nicht unwidersprochen: Der derzeitige Standplatz sei kein definitiver, ermögliche aber zumindest für eine gewisse Zeit eine zumutbare Unterrbringung unter hygienisch einwandfreien Bedingungen. Der Standort seit mit dem Familienoberhaupt im Voraus besichtigt und die Bewohner in die Planung einbezogen worden. "Das Familienoberhaupt hat sich der Landesverwaltung gegenüber in einem persönlichen Gespräch über die Unterbringungsverhältnisse positiv geäußert", heißt es in der Stellungnahme des zuständigen Ressorts: "Die Frage sei erlaubt, ob die Kritiker auch mit den betroffenen Personen reden oder nur über sie."

Seit Monaten bemühe sich darüber hinaus die Bezirksgemeinschaft Überetsch Unterland, die notwendige Unterstützung zu organisieren und die Integration der Kinder in der Schule zu sichern - mit Erfolg. Auch wurden die Voraussetzungen geschaffen, dass die arbeitsfähigen Erwachsenen weiterhin ihrer bisherigen Erwerbsarbeit nachgehen können.

Wie das Ressort für Gesundheits- und Sozialwesen ankündigt, werde die Landesverwaltung demnächst die schwierige Wohnsituation der Sinti und Roma im Land noch ausführlicher erörtern, und zwar "mit all jenen Institutionen und Verbänden, die zu einer zufrieden stellenden Lösung beitragen können". So soll sich die zuständige Sektion des Landesbeirates, in der auch das Wohnbauinstitut, die Caritas und die Gemeinden vertreten sind, auch zu verbindlichen Richtlinien für die Einrichtung von Wohnplätzen oder Einzelwohnmöglichkeiten für Sinti und Roma äußern und der Landesregierung entsprechende Vorschläge unterbreiten.

"Trotz der zugegebenermaßen nicht optimalen Lösung und gerade wegen der heftigen Vorwürfe von Seiten verschiedener Verbände möchten wir der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland unseren Dank für den Einsatz aussprechen und vor allem der betroffenen Familie unsere volle Solidarität bekunden, in der Hoffnung, dass sich die Familiengemeinschaft in Ruhe am jetzigen Ort für eine gewisse Zeit einleben kann", heißt es abschließend in der Stellungnahme des Ressorts.

chr

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