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Südtirol bei den Organspenden italienweit unter den ersten drei Provinzen
LPA - Anlässlich der nationalen Tage zum Thema Organspende und Transplantation vom 9. bis 16 Mai hat Sozial- und Gesundheitslandesrat Richard Theiner am heutigen Donnerstag die Situation in Südtirol in Bezug aus Organspenden und Organtransplantationen in Bozen vorgestellt. Südtirol nimmt, was die Organspenden und die Bereitschaft der Bürger dazu anbelangt italienweit den zweiten Platz bei den Provinzen ein. Dank der medizinischen Fortschritte sei es in den vergangen Jahren gelungen, die Konditionen der Patienten nach einer Organspende zu verbessern, betonte Theiner.
Neben Landesrat Theiner haben heute auch der ärztliche Leiter der Intensivstation am Krankenhaus Bozen, Peter Zanon, der Präsident der Vereinigung der Freiwilligen Organspender „AIDO“, Roland Rienzner und der Präsident des Landesethikkomitees, Oswald Mayr, zum Thema Organspenden und - Transplantationen Stellung genommen.Laut staatlichen Statistiken für das Jahr 2003 entscheiden sich in Südtirol pro Million Einwohner 28,2 Personen ihre Organe Kranken zur Verfügung zu stellen. Sie helfen auf diese Weise, Leben zu retten, betonte Landesrat Theiner. Südtirol liegt somit was die Organspenden anbelangt italienweit bei den Provinzen an zweitbester Stelle und reiht sich nur knapp hinter die Emilia Romagna mit 30 Organspendern pro Million Einwohner. Der nationale Schnitt liegt bei 16,8 Organspendern pro Million Bürger. In den USA macht der Schnitt 20, 7, in Europa hingegen nur 15,9 aus.
In Südtirol wurden laut Daten der interregionalen Vereinigung AIRT im Jahr 2004 bereits 37 Organe entnommen. 2003 wurden in Südtirol sechs Herzen entnommen. Fünf davon wurden Patienten in Innsbruck und eines davon im Piemont verpflanzt. Von den 2003 in Südtirol entnommenen 13 Lebern wurden acht in Innsbruck, eine im Piemont und eine in der Toskana sowie zwei in anderen Regionen transplantiert. Nierenentnahmen wurden in Südtirol 2003 insgesamt 22 verzeichnet. 16 Nieren wurden in Innsbruck, drei in anderen europäischen Staaten und drei Patienten aus Apulien eingesetzt. Die fünf Lungen, die 2003 in Südtirol entnommen wurden, wurden allesamt Kranken in Innsbruck eingepflanzt.
Dank der medizinischen Fortschritte sei es in den vergangen Jahren außerdem gelungen, die Konditionen der Patienten nach einer Organspende zu verbessern, sagte Gesundheitslandesrat Theiner. Organspenden sind in Italien durch das Gesetz Nr. 91 vom 1. April 1999 geregelt, das allerdings nur zum teil in Kraft ist. Es sieht vor, das jeder Bürger über 18 Jahren dazu aufgefordert wird, sich für oder gegen eine Organspende im Todesfall zu entscheiden. Liegt keine positive oder negative Antwort vor, so soll das als stilles Einverständnis für eine Spende gewertet werden.
Trotz dieser Regelung gäbe es aber auch in Südtirol noch lange Wartelisten für die Kranken, die ein gesundes Organ brauchen, sagte Mayr heute. Viele Patienten sterben bevor es überhaupt zu einer Organspende komme, so Mayr. Die Bürger sollen deshalb noch eingehender für diese Problematik sensibilisiert werden.
Zanon, der Präsident der ältesten Vereinigung der Freiwilligen Organspender „AIDO“ ging genauer auf die Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik Innsbruck und der dortigen Chirurgischen Klinik für Transplantationen ein, die vom Prof. Raimund Margreiter geleitet wird und an die Organisation „Eurotransplant“ angeschlossen ist. Bei der „Eurotransplant“ machen Belgien, Luxemburg, Deutschland, Slowenien, Österreich und Holland mit. Ein weiterer Partner in Sachen Organspenden ist die interregionale Vereinigung AIRT der auch Südtirol angehört.
Fortschritte in der Chirurgie würden es mittlerweile ermöglichen, auch die Organe älterer Menschen erfolgreich zu verpflanzen und somit die Wartelisten etwas zu verkürzen, sagte Mayr.
Die gute Zusammenarbeit aller Organisationen auf Landesebene hob Rienzner von der AIDO, der Vereinigung für freiwillige Organ- und Gewebespende, hervor. Die freiwilligen Vereinigungen zählen in Südtirol 9600 Eingeschriebene.
SAN