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Künftig weniger Kosten und mehr Kontrolle bei den öffentlichen Bauten
LPA - Eine klare Aufforderung hatte der Landesrat für öffentliche Arbeiten am heutigen Freitag für Projektanten und Projektsteurer: „Im Hochbau und im Tiefbau müssen die Kosten reduziert werden. Künftig wird es mehr Kontrollen im Genehmigungsverfahren und keine Zustimmung mehr für Varianten geben“, sagte Landesrat Mussner am heutigen Freitagvormittag in Bozen bei zwei Treffen mit etwa 200 Architekten, Ingenieuren und Technikern.
Landesrat Mussner hat sich für die neue Legislatur ganz klare Ziele für sein Ressort gesteckt: Die Kosten bei den öffentlichen Bauten müssen reduziert werden. „Südtirol darf nicht das Primat des Eldorados für die qualitativ höchsten Einrichtungsgegenstände beanspruchen. In den Familien wird ja auch größtenteils nicht so gewohnt“, so der Landesrat vor etwa 200 freiberuflichen Architekten und Ingenieuren und den internen Technikern in zwei aufeinander folgenden Sitzungen. Die hohen Technikerhonorare seien nunmehr weder für die öffentliche Verwaltung noch für die Gemeinden tragbar. Er sei zwar weiterhin daran interessiert, die Tarifordnungen mit der Berufskammer einvernehmlich zu regeln, es brauche aber auch guten Willen und eine neue Kultur der Kosteneinsparung. „Designmöbel und teure Ausstattungs- und Einrichtungsgegenstände müssen der Vergangenheit angehören“, so der Bautenlandesrat. Auch architektonisch könne weniger oft mehr sein.Eine korrekte und präzise Kostenplanung sei unabdingbar und Variantenprojekte würden in Zukunft nicht mehr genehmigt, so die Botschaft des Landesrats an die Anwesenden. Der gewährte Abschlag bei der Zuschlagserteilung dürfe auf keinen Fall mehr für die Ausführungskosten berücksichtigt werden. Die Raumprogramme gelte es im Einvernehmen mit den zuständigen Ämtern und Assessoraten genauestens auf die Bedürfnisse hin zu überprüfen, so dass überflüssige Kubatur und eventuelle Folgekosten in Grenzen gehalten werden. Die ordnungsgemäße Ausführung der Arbeiten werde nach wie vor großgeschrieben. Die Rollen der täglichen Bauassistenz sei eventuell neu zu diskutieren.
Die anwesenden Techniker verwiesen in einer anregenden Diskussion auf die Nutzeransprüche, die klare Forderungen in Richtung Raumprogramme und Einrichtung stellen. Vieles sei „im Trend des überfüllten Topfes“ entstanden, so ein anwesender Architekt. Die langen Bauzeiten und die gesetzlichen Normen wie Brandschutz- und Sicherheitsbestimmungen würden die Kosten maßgeblich erhöhen.
In Punkto Kostenreduzierung gelte es, einvernehmlich Lösungen anzustreben, die von allen Seiten mitgetragen und in Zukunft verantwortet werden müssten, betonte der Landesrat.
Im Straßenbau seien die unvorhersehbaren Ereignisse ein Problem, das es zu diskutieren gelte. Die Bauleiter haben laut Landesrat Mussner auch künftig eine wichtige Rolle. Parallel dazu sollten jedoch die Landestechniker als Planer und Koordinatoren vermehrt diese Arbeit übernehmen, so der Wunsch von Landesrat Mussner. Es bedürfe klarer Richtlinien und „unter dem Strich muss eine Kostenreduzierung erfolgen, ohne auf Standardqualität verzichten zu müssen und die Verantwortung liege dabei bei allen Beteiligten“, so Mussner abschließend.
SAN