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LH Durnwalder schreibt Brief an Generaldirektor der ENPALS

LPA - Vier Verbesserungsvorschläge in Bezug auf die Abgaben der Südtiroler Musiker und Künstler an das nationale Fürsorgeinstitut ENPALS hat Landeshauptmann Luis Durnwalder in einem Brief an den ENPALS-Generaldirektor Massimo Antichi zusammengefasst. Vor allem sollte klar zwischen professionellen Musikern und Künstlern, für welche die Musik nur einen Nebenerwerb darstellt, unterschieden werden, so Durnwalder.

Vor rund einem Monat war Antichi zu einer Aussprache bei Landeshauptmann Durnwalder in Bozen, um über die Problematik der ENPALS-Abgaben zu sprechen. Die beiden hatten damals vereinbart, dass Durnwalder dem ENPALS-Generaldirektor eine genaue Aufstellung mit Lösungsvorschlägen zukommen lassen sollte, um eine für alle Seiten akzeptable Lösung zu finden.

"Der Großteil der in Südtirol wohnhaften Musiker und Künstler sind keine Profis im herkömmlichen Sinne, sondern gehen neben ihrem Hobby einer geregelten Arbeit nach", schreibt Durnwalder nun in seinem Brief an Antichi. Als Hobbykünstler hätten diese Musiker ohnehin nicht genügend Auftrittsmöglichkeiten, um später auch in den Genuss einer Rente der ENPALS zu kommen. Die hohen Kosten für die ENPALS hätten dazu geführt, dass die Veranstalter nicht mehr bereit sind, einheimischen Musikgruppen und Künstlern einen Auftritt zu ermöglichen. Auch die Künstler selbst seien oft nicht mehr bereit, den hohen bürokratischen Aufwand in Kauf zu nehmen, schreibt Durnwalder. "Hier muss eine klare Unterscheidung zwischen professioneller und nebenberuflicher Tätigkeit getroffen werden", betont der Landeshauptmann. Einen Anhaltspunkt dafür biete die so genannte "Biagi-Reform" zur Neuordnung des Arbeitsmarktes, die mit 1. Jänner 2004 in Kraft getreten ist. Diese sieht für gelegentliche Arbeit eine obere Verdienstgrenze von 5000 Euro vor, bis zu welcher keine Abgaben bezahlt werden müssen. "Dies lässt sich auch auf die ENPALS-Abgaben übertragen: Wer mit seiner nebenberuflichen künstlerischen Tätigkeit weniger als 5000 Euro jährlich verdient, sollte nach unserer Auffassung von den Abgaben befreit sein", schlägt Durnwalder vor.

Ein zweiter Vorschlag des Landes betrifft die ehrenamtlichen Vereine, zu denen auch die Musikkapellen gehören. Diese seien derzeit von den ENPALS-Abgaben befreit, unter der Voraussetzung, dass sie keine Art von Rückvergütung - auch nicht für Reisespesen - erhalten. "Die geltende Regelung sollte dahingehend abgeändert werden, dass diese Vereine bis zu einer gewissen Summe auch eine Vergütung bekommen können, ohne ENPALS-Abgaben bezahlen zu müssen", schreibt Durnwalder. Eine Erleichterung schlägt der Landeshauptmann auch für Künstler aus dem Ausland vor. "Die Regelung ist derzeit sehr kompliziert und kostspielig. Viele Veranstalter verzichten daher auf Künstler aus dem Ausland, deren Auftritte sind infolge dessen um rund 60 Prozent zurück gegangen", erklärt Durnwalder. Vereinfacht werden sollten schließlich laut Durnwalder auch die Formulare, die für die ENPALS-Meldung ausgefüllt werden müssen. Vor allem sei eine deutsche Übersetzung der Formulare und Vordrucke unbedingt notwendig.

Abschließend sichert Durnwalder dem ENPALS-Generaldirektor seine volle Unterstützung bei offenen Fragen wie den deutschen Übersetzungen zu. "Wir sind auch bereit, mit der ENPALS eine entsprechende Vereinbarung abzuschließen", so Durnwalder.

bch

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