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Neue Studie „Erfolgsfaktor Betriebsnachfolge“ in Bozen präsentiert

LPA - Über Probleme bei Betriebsübergaben in Südtirol gibt eine neue Studie Aufschluss. Wirtschaftslandesrat Werner Frick, Handelskammerpräsident Benedikt Gramm, WIFO-Leiter Oswald Lechner und WIFO-Mitarbeiter Urban Perkmann haben die Studie „Erfolgsfaktor Betriebsnachfolge – Relevanz für Südtirol“ am heutigen Dienstagvormittag in Bozen vorgestellt. Dabei haben sie auch Lösungen aufgezeigt.

Frick und Handelskammerpräsident Gramm bei der Präsentation der Studie „Erfolgsfaktor Betriebsnachfolge – Relevanz für Südtirol“ (FOTO:LPA/Arno Pertl)
„Unternehmensübernahmen sind für die Wirtschaft sehr wichtig. Wir wollen Südtiroler Unternehmer bei der Betriebsnachfolge unterstützen, damit wichtige und innovative Entscheidungen rechtzeitig getroffen werden“, sagte Wirtschaftslandesrat Werner Frick bei der heutigen Vorstellung der Untersuchung. „In Europa gehen laut Studien rund ein Drittel der Übergaben schief. In Südtirol stehen derzeit rund 5800 Unternehmen, also 16 Prozent aller aktiven Südtiroler Betriebe, vor der Übergabe, deshalb ist unser Einsatz gefordert“, erklärte der Wirtschaftslandesrat. In diesem Sinne hat das Wirtschaftsassessorat hat gemeinsam mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) und der Firma Vivantis AG aus Basel eine Studie zur Betriebsnachfolge ausgearbeitet.
Ein wesentlicher Faktor bei der Betriebsübergabe ist die Zeit, betonten Landesrat Frick und Handelskammerpräsident Gramm. Die Übergabe muss rechtzeitig mit allem was dazugehört, wie Altersvorsorge, Kalkulation usw., geplant werden. Es gilt, so Landesrat Frick, die Unternehmen zu sensibilisieren und sie bei diesem wichtigen Schritt über einen längeren Zeitraum zu begleiten und umfassend zu informieren.
Wird der delikate Schritt nicht richtig gemeistert, entsteht ein volkswirtschaftlicher Schaden. „Man denke nur an die Arbeitskräfte, das Wissen, den Kundenstock usw.“, erläuterte Handelskammerpräsident Gramm. Ein Leitfaden mit wichtigen Grundinformationen und eine Kontaktstelle könnten helfen. Außerdem wird überprüft, ob in der Förderpolitik Betriebsnachfolger Neugründern gleichgestellt werden können.
Derzeit stehen hierzulande rund 5800 Unternehmen vor der Betriebsübergabe, weil der Unternehmer das Pensionsalter erreicht hat. Die meisten Übergaben stehen mit rund 1600 im Gastgewerbe sowie weiters im Handel und im Baugewerbe an. Die meisten Übernahmen insgesamt wurden im Gastgewerbe mit 39,5 Prozent und im Handel mit 29,2 Prozent gezählt: Ein Viertel aller Übernahmen im Jahr 2000 (Untersuchungsjahr) erfolgte im Handwerksbereich. Familienexterne Betriebsnachfolgen sind mit 55,7 Prozent etwas häufiger als die familieninternen Übernahmen, die 44,3 Prozent ausmachen. Familienintern wird das Unternehmen meist vererbt oder verschenkt, familienextern entweder verkauft oder verpachtet.
Der Studie zu Folge sind die besten Voraussetzungen für eine nahtlose Weiterführung von Know-how, Kundenbeziehungen und Betriebsstruktur dann gegeben, wenn der Betrieb innerhalb der Familie übernommen wird. Generationenkonflikte gibt es seltener als erwartet. Die Nachfolge wird aber oft zu spät angegangen und die Altersvorsorge oft genug geplant. Familienexterne Nachfolger tun sich oft schwerer: Viele übernehmen ohne Erfahrung und bereuen später diesen Schritt oder kämpfen mit finanziellen Problemen.
Die Studie „Erfolgsfaktor Betriebsnachfolge: Relevanz für Südtirol“ kann kostenlos beim WIFO (Telefon: 0471 945706, E-Mail: wifo@hk-cciaa.bz.it) und im Landesamt für Handwerk (Telefon 0471 413640, E-Mail: veronika.wohlgemuth@provinz.bz.it), angefordert werden.

SAN

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