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Neues Modell der wohnortnahen Grundversorgung geplant
Zur Stärkung der wohnortnahen Grundversorgung soll im Frühjahr 2026 eine Gesundheits-Hotline eingeführt werden, die zu allen Tages- und Nachtzeiten für gesundheitliche Fragen verfügbar ist
BOZEN (LPA). Das Ressort Gesundheitsvorsorge und Gesundheit und der Südtiroler Sanitätsbetrieb bringen den Ausbau und die Stärkung der wohnortnahen Versorgung voran. Ab 2026 wird eine einheitliche Gesundheits-Hotline für Südtirol eingeführt: Die Rufnummer 116117 kann zu allen Tages- und Nachtzeiten für Informationen zur Gesundheitsversorgung kontaktiert werden. Damit einhergehen soll auch eine grundlegende Neuregelung der sogenannten Betreuungskontinuität, also des ärztlichen Bereitschaftsdienstes der Allgemeinmediziner außerhalb der Ordinationszeiten, indem dieser künftig über die neu entstehenden Gemeinschaftshäuser angeboten werden sollte.
Das neue Modell: wohnortnahe Versorgung rund um die Uhr
Kern des neuen Modells ist ein modernes, vernetztes System, das auf drei Säulen aufbaut:
Die neue Rufnummer 116117 gilt als einheitlicher Zugangspunkt für alle gesundheitlichen Anliegen. Mit der neuen europäischen Infonummer 116117 soll ein einheitlicher Zugangspunkt für alle Gesundheitsanliegen für die Bevölkerung eingeführt werden. Bei dieser zentralen telefonischen Anlaufstelle nimmt Fachpersonal die Anrufe entgegen. Nach einer Ersteinschätzung erteilt dieses den Anrufenden die nötigen Informationen entweder direkt oder leitet an die zuständige Stelle weiter – an den eigenen Hausarzt, sollte dieser im Dienst sein, an das Ambulatorium der Betreuungskontinuität im Gemeinschaftshaus außerhalb der Ordinationszeiten oder bei akuten Notfällen auch an die Landesnotrufnummer 112.
Landesweit wird die Betreuungskontinuität einheitlich organisiert: Die allgemeinmedizinische Betreuungskontinuität wird landesweit einheitlich so organisiert, sodass alle in Südtirol, egal wo sie leben, zu jeder Tages- und Nachtzeit Zugang zu einer gleichwertigen ärztlichen Grundversorgung haben. Das neue Modell sieht vor, dass diese Aufgabe künftig von den neuen "Ärztlichen Ambulatorien für kleinere Dringlichkeiten" übernommen wird. Diese entstehen aktuell in den neuen Gemeinschaftshäusern. Diese Ambulatorien können außerdem - in den größeren Gemeinschaftshäusern auch rund um die Uhr - für akute, aber nicht lebensbedrohliche Beschwerden von den Bürgerinnen und Bürgern aufgesucht werden, zur Entlastung der Notaufnahmen in den Krankenhäusern.
Für Hausärztinnen und Hausärzte gibt es mehr Flexibilität und Attraktivität: Die Wahlfreiheit für Allgemeinmediziner zur Leistung von Diensten in den Gemeinschaftshäusern verspricht für die Berufsgruppe mehr Flexibilität, bessere Planbarkeit und eine verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "Das ist ein wichtiger Schritt in einer Zeit, in der für immer mehr Personen ein guter Ausgleich zwischen Arbeit und Familie oder auch Freizeit wichtig ist. Ärztinnen und Ärzte, die Dienste übernehmen, können ihr Einkommen gezielt aufbessern, während andere sich stärker auf die Arbeit in ihrer Praxis oder ihre Familie konzentrieren können", sagt der Direktor des Ressorts für Gesundheitsvorsorge und Gesundheit Michael Mayr.
Neues Modell zukunftsweisendes Modell
Insgesamt sorgt das neue Modell für klare Zuständigkeiten, kurze Wege und eine einheitliche, besser erreichbare und qualitativ hochwertige Versorgung an richtiger Stelle. Durch die Verbindung der Betreuungskontinuität mit den ärztlichen Ambulatorien in den Gemeinschaftshäusern und der Kombination mit der Rufnummer 116117 entsteht ein integriertes, gut koordiniertes System – für alle Südtirolerinnen und Südtiroler, unabhängig vom Wohnort oder der Tageszeit.
Schrittweise Umsetzung
Der Vorschlag sieht vor, dass das neue Modell schrittweise eingeführt wird: Die Aktivierung der Rufnummer 116117 soll ab Frühjahr 2026 in einer Pilotphase im Gesundheitsbezirk Bozen erprobt werden, woraufhin das Modell schrittweise auf das gesamte Land ausgedehnt werden soll.
red/san
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