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Arbeitsmarktpolitik: Zentrale Koordinierung und mehr Service als Ziel

Vertreter des Südtiroler und Tiroler Arbeitsmarktservice beleuchten Strategien zur Förderung der Beschäftigung dies- und jenseits des Brenners

BRIXEN (LPA). Die gemeinsamen Herausforderungen und die strategische Ausrichtung der Arbeitsmarktpolitik in Tirol und Südtirol standen im Zentrum eines Austauschtreffens, das kürzlich in der Villa Adele in Brixen stattgefunden hat.

"Ein Blick über den Brenner zeigt, bei gleicher Aufgabenstellung sind die strukturellen Unterschiede der beiden Arbeitsmarktservice groß. Auch die Herangehensweisen nördlich und südlich des Brenners unterscheiden sich deutlich", berichtete Stefan Luther, der Direktor der Abteilung Arbeitsmarktservice (AMS) nach dem Treffen. 

In Tirol setze man stark auf einen umfassenden Service für Unternehmen. Essenziell sei dabei, die Arbeitsvermittlung zu stärken und Betriebe aktiv in die Arbeitsmarktpolitik einzubinden, wie Bernhard Pichler, der Ableitungsleiter des Service für Unternehmen des AMS Tirol beim Treffen ausführte. Unter einem Dach werden zahlreiche arbeitsmarktpolitische Maßnahmen gebündelt, die von der Qualifizierung von bereits Beschäftigten in den Betrieben bis hin zur Integration von Migrantinnen und Migranten reichen.

Der Arbeitsmarktservice Tirol arbeite zudem seit Jahren eng mit privaten Akteuren im Bereich der Aus- und Weiterbildung von Arbeitslosen zusammen. Gleichzeitig werden Betriebe bei der innerbetrieblichen Höherqualifizierung unterstützt, um Raum für geringer qualifizierte Arbeitslose zu schaffen. Für die aktiven arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen stehen in Tirol rund 46 Millionen Euro zur Verfügung.

Ganz anders präsentiert sich die Situation in Südtirol: Hier sei die Arbeitsmarktpolitik auf viele verschiedene Akteure verteilt, schildert Luther, eine zentrale Koordinierung fehle bislang. Der Arbeitsmarktservice Südtirol beschränke sich auf Teilbereiche und verfügt – abgesehen von der Förderung für Menschen mit Behinderung – über ein Budget von rund einer Million Euro.

Im Rahmen des Gespräches sei jedoch deutlich geworden, dass nicht die Höhe des Budgets ausschlaggebend sei, sondern vor allem die strukturellen Voraussetzungen, um Mittel auch effizient und sinnvoll einsetzen zu können. Insbesondere der Service für Unternehmen sei in Südtirol zwar seit längerem geplant, habe bisher aber nicht das im Strategiedokument 2020 vorgesehene Mindestniveau erreicht.

"Aus diesem Grund wird dieser Dienst nun ein zentrales Element des derzeit entstehenden Strategiedokuments Arbeitsmarktstrategie 2030 werden", kündigt Luther an. Angesichts der Zersplitterung der Zuständigkeiten in Südtirol komme der Kooperation und Vernetzung eine noch größere Bedeutung zu. Deshalb werde auch die Stärkung der Zusammenarbeit mit privaten Akteuren, die bereits im Land etabliert sind, ein zentraler Bestandteil der neuen Strategie sein.

pir

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