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Alzheimer und Demenz: Landesplan der Aktivitäten genehmigt
Landesregierung genehmigt Landesplan der Aktivitäten für Patienten mit Alzheimer und Demenz bis 2026 - Neue kombinierte Behandlungsmethode wird erprobt und wissenschaftlich begleitet
BOZEN (LPA). Bei ihrer Sitzung am 29. Juli hat sich die Landesregierung mit der Behandlung von an Alzheimer und Demenz Erkrankten in Südtirol befasst. Auf Vorschlag von Gesundheitslandesrat Hubert Messner wurde der "Landesplan der Aktivitäten für Alzheimer und Demenzerkrankungen 2024-2026" genehmigt. Der Landesplan beinhaltet unter anderem die wissenschaftliche Begleitung einer neuen Behandlungsmethode. Das Land Südtirol beteiligt sich damit am staatlichen Demenzplan und setzt eine der geplanten Maßnahmenlinien um.
Studien weisen darauf hin, dass Alzheimer und Demenzerkrankte von einer kombinierten Behandlung aus kognitiver Stimulation und motorischen Interventionen hinsichtlich ihrer kognitiven, motorischen und funktionellen Fähigkeiten profitieren. Dies gilt insbesondere für Menschen, welche zu Hause leben und von einer leichten bis mittelschweren Demenz betroffen sind. Eine Gruppe dieser Patientinnen und Patienten wird in den kommenden Jahren mit der genannten kombinierten Therapie behandelt werden. Die Wirksamkeit der Therapie wird begleitend anhand mehrerer Ergebnismessungen bewertet werden. Im Vorfeld der Studie werden alle beteiligten Psychologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Fachärzte zur Durchführung dieser Behandlungsmethode bei Personen mit neurokognitiven Störungen geschult. Die Ergebnisse der Studie, die in den Bezirken Bozen und Brixen durchgeführt wird, werden voraussichtlich im Sommer 2027 vorgestellt.
"Alzheimer und Demenzerkrankungen bringen eine ganz besondere Herausforderung für die Erkrankten selbst und ihr Umfeld mit sich. Wir hoffen, dass die neue Behandlungsmethode die Lebensqualität der Betroffenen verbessern wird und wir wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Betreuung von Alzheimer- und Demenzerkrankten sammeln", sagt der Landesrat für Gesundheitsvorsorge und Gesundheit Messner.
In Südtirol leben aktuell ungefähr 4.600 Personen mit der gesicherten Diagnose Demenz. Es wird jedoch von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen. Berechnungen der Alzheimer-Vereinigung gehen von bis zu 13.000 Personen mit Demenz aus. Das kürzlich eingeführte Demenzregister des Landes zielt darauf ab, die Zahl der Betroffenen genauer zu ermitteln. Aufgrund des demografischen Wandels und der Alterung der Gesellschaft ist jedoch in jedem Fall mit einem Anstieg der an Demenz erkrankten Personen in den nächsten Jahren zu rechnen, heißt es aus dem Ressort für Gesundheitsvorsorge und Gesundheit.
red/san