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Landesseniorenbeirat: Gewalt im Alter im Fokus
Seniorinnen und Senioren, die mit Gewalt konfrontiert sind, finden telefonisch unter 0471/1626266 sozialen Beistand – Landesrätin Pamer ruft Betroffene dazu auf, das Angebot zu nutzen
BOZEN (LPA). Der Landesseniorenbeirat hat sich zu einer weiteren Sitzung getroffen. Dabei wurden die im April vom Südtiroler Landtag verabschiedeten Änderungen im Landesgesetz Nr. 12/2022 "Förderung und Unterstützung des aktiven Alterns in Südtirol" besprochen. "Mit diesem Landesgesetz haben wir bekanntlich die Seniorenbeiräte in den Gemeinden eingeführt, allerdings gibt es in einigen Gemeinden sehr gut arbeitende Seniorengemeinderäte“, führte Rosmarie Pamer, Seniorenlandesrätin und Vorsitzende des Landesseniorenbeirates, aus. "Deshalb haben wir die Seniorengemeinderäte nun den -beiräten gleichgestellt." Ebenfalls im Landesgesetz zum aktiven Altern vorgesehen ist, die Einrichtung einer Ombudsstelle, an die sich ältere Menschen wenden können, wenn sie ihre Rechte verletzt sehen. Über den Stand der Umsetzung diesbezüglich wurde ebenfalls informiert. "Derzeit ist ein umfassendes Landesgesetz zu den Ombudsstellen in Ausarbeitung", so Landesrätin Pamer. "In diesem soll dann auch die Ombudsperson für die Seniorinnen und Senioren geregelt werden." Aufgegriffen wurde im Rahmen der Sitzung auch die Gewalt im Alter, ein Bereich, wo derzeit an einer breit angelegten, landesweiten Kampagne gearbeitet wird. "Es ist unbedingt notwendig, die gesamte Bevölkerung immer wieder für das Thema zu sensibilisieren und Betroffene wissen zu lassen, dass es Unterstützung und Hilfe gibt, unterstreicht Landesrätin Pamer.
Bereits seit einigen Jahren gibt es ein sogenanntes Silbertelefon, an das sich alle Südtiroler Seniorinnen und Senioren wenden können, die selbst Opfer von Gewalt sind, aber auch andere Personen, die davon erfahren. Es ist in den Dienst "Notfall Senioren" des Betriebs für Sozialdienste Bozen (BSB/ASSB) integriert, der es im Auftrag des Landes führt. Der Dienst ist von Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr sowie am Donnerstagnachmittag von 14.30 bis 17.30 Uhr unter der Telefonnummer 0471 1626266 erreichbar. "Dies ist keine Notrufnummer, sondern kann bei Zweifeln und Fragen zum Thema Gewalt im Alter kontaktiert werden, erklärt Brigitte Waldner, Direktorin des Amts für Senioren und Sozialsprengel. Und Landesrätin Pamer ergänzt: "Ich rufe alle Seniorinnen und Senioren, die mit psychischer oder körperlicher Gewalt konfrontiert sind, dazu auf, dieses Angebot zu nutzen – auch wenn der Schritt, Hilfe zu suchen, für manchen sehr schwer ist. Aber alle Betroffenen müssen wissen, dass sie nicht allein gelassen werden und sie auf diese Weise professionelle Unterstützung erfahren."
red