News / Archiv

News

Waldbrand Latsch: Situationsbericht und Maßnahmen des Forstdienstes

Forstinspektorat Schlanders hat Integralprojekt erstellt - Förderung der Umwandlung in Mischwald mit hohem Laubholzanteil, da trockenheitsresistent und weniger brandanfällig

LATSCH/SCHLANDERS/BOZEN (LPA). Dank des raschen und massiven Einsatzes von 16 Freiwilligen Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr Bozen mit Unterstützung mehrerer Löschhubschrauber konnte der am 6. März am Sonnenberg oberhalb von Latsch ausgebrochene Waldbrand von St. Martin im Kofel ferngehalten und in den folgenden Tagen eingedämmt werden. Dafür wurden vier in unmittelbarer Umgebung bestehende Löschteiche genutzt, die durch Arbeiten in Eigenregie des Forstdienstes errichtet worden waren. Bereits bei den Nachlöscharbeiten unterstützten Forstarbeiter des Forstinspektorates Schlanders die Feuerwehrleute beim Bekämpfen der Glutnester.

"Noch ist die volle Aufmerksamkeit auf die Nachlöscharbeiten zu legen", unterstreicht Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher: "Danach werden wir als Landesforstabteilung bei der Wiederherstellung mitarbeiten und zusätzliche Vorsorgemaßnahmen treffen, damit das nächste Ereignis wiederum gut bewältigt werden kann." Die Kosten der kurzfristig notwendigen Maßnahmen werden auf 150.000 Euro geschätzt, die über Regiearbeiten des Forstdienstes abgewickelt werden können. Für die mittelfristig umzusetzenden Baumaßnahmen werden Investitionen von 500.000 Euro veranschlagt. Nun gelte es auch, in die Bewusstseinsbildung im Hinblick auf Waldbrand zu investieren, betont Landesrat Walcher, da die allermeisten Waldbrände von Menschen verursacht werden.

Vom Waldbrand sind 90 Hektar betroffen, führt Landesforstdirektor Günther Unterthiner aus: "Die gesamte betroffene Fläche ist Schutzwald, neben einem kleinen Teil Buschwald im unteren Bereich handelt es sich vorwiegend um natürliche Bestände mit Waldföhre, nach oben hin um Lärchenwald. Die Zufahrtsstraße nach St. Martin im Kofel ist auf zwei Kilometern betroffen; innerhalb der Brandfläche liegen zudem 1500 Meter Hofzufahrten und Forstwege und auch knapp über ein Kilometer Wanderwege. "Für die Zeit nach den Löscharbeiten wurde ein Integralprojekt erarbeitet, das waldbauliche und technische Maßnahmen enthält, die schrittweise umgesetzt werden", erklärt der Landesforstdirektor.

Zu den geplanten Arbeiten zählen die Instandsetzung und Wartung der Waldbrandinfrastrukturen, die sich als ungemein wichtig und sehr nützlich erwiesen haben, führt der Direktor des Forstinspektorates Schlanders Georg Pircher aus. Weiters werden die Zufahrtstraßen und Wanderwege instandgesetzt und gesichert. "Wir werden die am stärksten betroffenen Schutzwaldbereiche aufforsten", legt Amtsdirektor Pircher dar, "und die verbrannten Flaumeichen im unteren Bereich zurückschneiden, um die Ausschlagfähigkeit der Stöcke zu erhalten. Zudem werden wir beobachten, wieviele Bäume nach dem Brand weiter austreiben, Föhren und Lärchen sind in dieser Hinsicht durch ihre dicke Borke ziemlich resistent." Mittel- und langfristig ist das Monitoring des Restwaldbestandes geplant sowie die Förderung der Umwandlung in Mischwald mit hohem Laubholzanteil, der trockenheitsresistent und auch weniger brandanfällig ist. Durch die Pflege des Waldes soll ein zu hoher Anteil an Totholz vermieden und damit ein feuchteres Mikroklima geschaffen werden. Außerdem wird der Forstweg nach St. Martin über Ratschill als Notzufahrt instandgesetzt, das Löschbecken wird angepasst und ausgebaut.

Im Anhang der Kartenausschnitt zum Integral-Projekt

mac

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap