Verschiedenes | 26.01.2004 | 16:22

LH Durnwalder zum "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus"

LPA - Der 27. Jänner, der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Alliierten, wurde vor vier Jahren zum "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ ausgerufen. An diesem Tag soll der systematischen Vernichtung der Juden sowie der Deportierten politischen und militärischen Regimegegner gedacht werden. Zu diesem Anlass nimmt auch Landeshauptmann Luis Durnwalder in einer Aussendung Stellung.

Nachfolgend die Stellungnahme von Landeshauptmann Luis Durnwalder im Wortlaut:

„Schon der italienische Schriftsteller Primo Levi hat den Holocaust als ebenso schwerwiegendes wie unerwartetes Ereignis bezeichnet. Schwerwiegend und unerwartet deshalb, weil niemand vorhersehen konnte, dass so etwas in Europa geschehen könnte. Auch aus diesem Grund dürfen wir dieses Ereignis niemals vergessen. Die Menschheit und jeder Einzelne hat die Pflicht, sich auch und vor allem der dunklen Kapitel der Geschichte zu erinnern, um sie zu verstehen und aus ihnen zu lernen. Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus soll uns auch an unsere politische und zivile Verantwortung erinnern und zur Wachsamkeit aufrufen.

In der heutigen Zeit müssen vor allem den jüngeren Generationen die Ereignisse von vor 60 Jahren erklärt werden, damit sie Gutes von Schlechtem unterscheiden können und den Ereignissen in der Welt nicht gleichgültig gegenüber stehen. Nur so können wir jene ideologischen Strömungen, die damals für das Nazi-Regime die Grundlage für den Holocaust bildeten, im Keim ersticken.

Seit jener Zeit ist es der Politik - auch in jüngster Zeit und auch bei uns in Südtirol – gelungen, neue antisemitische Strömungen abzuwehren. Heute sollten wir alle soweit sein, alle Formen des Rassismus, der Vorurteile, der Ausgrenzung, der Verletzung des Heimatrechtes, der Ablehnung und Gewalt gegenüber allen Fremden, Minderheiten, Schwachen und Schutzlosen mit aller Entschiedenheit abzulehnen.“

bch