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Neue Leitlinien für Obdachlosenhäuser
LPA - Wie Unterkünfte für jene Personen aussehen sollen, die kein Zuhause haben, hat die Landesregierung vor einigen Wochen festgelegt. Die „Leitlinien für die Errichtung und Führung von Einrichtungen für die Aufnahme von Obdachlosen“ geben vor, wer wie lange in diesen Häusern aufgenommen werden kann und welche Grundregeln bei der Organisation zu berücksichtigen sind.
Die Leitlinien dienen als Grundlage, Obdachlosigkeit und extreme Armut zu bekämpfen. Sie wurden unter der Federführung des Landesamtes für Familie, Frau und Jugend von einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern öffentlicher Ämter, Dienststellen, Vereine und Einrichtungen, erstellt. Angestrebt wird die einheitliche Führung von Einrichtungen für Obdachlose und die abgestimmte Aufnahme.In Obdachlosen-Einrichtungen können laut den neuen Leitlinien „stark ausgegrenzte, volljährige Obdachlose, die über kein oder ein sehr geringes Einkommen verfügen“ aufgenommen werden. Nicht nur für die Aufnahme, sondern auch für die Einrichtungen selbst gibt es Vorgaben: Sie sollen einladend und gemütlich sein, um die Erfolgschancen der Betreuung zu erhöhen.
Bei den Einrichtungen wird zwischen vier verschiedenen Arten unterschieden: Stationäre Einrichtungen sind rund um die Uhr geöffnet, die teilstationäre Einrichtungen nur an bestimmten Wochentagen oder in bestimmten Jahresabschnitten. Die Tagesstätten sind nur tagsüber und die Übernachtungsstätten nur nachts geöffnet.
Unterschieden wird auch zwischen zwei Aufnahmestufen: Es gibt eine Aufnahmestufe mit niederschwellligem Angebot bei der die Grundbedürfnisse befriedigt werden und eine Aufnahmestufe mit einem Wiedereingliederungsprojekt. In jedem Haus sollten möglichst beide Stufen angeboten werden. Die Aufnahmedauer beträgt bei niederschwelligen Angeboten sechs Monate. Bei Wiedereingliederungsprojekten hingegen wird die Aufnahmedauer je nach Projekt festgelegt. Normalerweise sollte die Aufnahmedauer jedoch eine Spanne von zwei Jahren nicht überschreiten. Vorgaben gibt es auch für die Mitarbeiter in den Einrichtungen sowie für die Arbeitmethoden. Außerdem enthalten die Leitlinien auch Anregungen für eine gute Vernetzung aller öffentlichen und privaten Stellen und Einrichtungen im Bereich.
SAN