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LR Berger zu EU-Entscheidung in Sachen Apfelgröße

LPA - „Nicht leicht nachvollziehbar“ ist für Landesrat Hans Berger die Brüsseler Entscheidung, den Mindest-Durchmesser für Äpfel ab 2005 um fünf Millimeter zu senken. „Die Größe ist – zusammen mit der Farbausprägung – derzeit das einzige Qualitätsmerkmal für intakte Äpfel“, so Berger, die Entscheidung also nicht im Sinne einer konsequenten Förderung von Qualität in der Produktion. Berger hofft nun, dass längerfristig klarere Qualitätsstandards eine Schwemme kleiner, qualitativ minderwertiger Äpfel auf dem Markt verhindern.

Begründet wird die Neuregelung damit, dass die EU aufgrund der in den WTO-Verhandlungen eingegangenen Verpflichtungen gezwungen ist, technische Handelshemmnisse gegenüber Drittstaaten abzubauen. Dazu zählt auch die Regelung des Mindestdurchmessers für Äpfel, der in der EU um fünf Millimeter über dem internationalen Standard lag.
„Die Entscheidung zum Mindestdurchmesser, die gegen den Widerstand von Italien, Deutschland und Österreich durchgesetzt worden ist, ist allerdings auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss“, so Landesrat Berger. So wäre es beispielsweise wünschenswert, eine Diskussion darüber zu führen, welche Sorten in welche Größenklasse eingeordnet werden. Auch der Mindestdurchmesser als Qualitätsstandard soll nur so lange Verwendung finden, bis zuverlässigere Standards entwickelt worden sind, also etwa solche, die die „inneren Werte“ der Äpfel in den Mittelpunkt rücken. „Problematisch ist nur, dass bis zur Entwicklung solcher neuer Standards einige Zeit vergehen wird und die EU in der getroffenen Entscheidung nirgends einen entsprechenden Termin setzt“, so Berger.
Mittelfristig muss man demnach damit rechnen, dass das Angebot auf dem Markt für Tafelobst steigen wird. „Dem Argument der EU, dass auch die Nachfrage ausgedehnt wird, indem man beispielsweise kleinere Äpfel für Kinder ins Sortiment aufnimmt, kann ich, um ehrlich zu sein, wenig abgewinnen“, so Berger.
Klar sei, dass die Entscheidung all jene Obstbauern und Anbaugebiete bestraft, die mit großen Anstrengungen auf eine konsequente Qualitätsstrategie setzen, und zwar auch, was die Größe der Äpfel betrifft, so der Landesrat. Trotzdem zweifelt er nicht daran, dass die Südtiroler Obstwirtschaft mit dieser Ausrichtung den richtigen Weg eingeschlagen hat: „Über kurz oder lang wird sich auf dem Markt ohnehin nur der Apfel etablieren, der qualitativ hochwertig ist, die entsprechenden Standards erfüllt und den Geschmack der Leute trifft“, so Bergers Fazit.

VFkp

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