Arbeit | 23.10.2003 | 12:10

Arbeitsmarkt aktuell: Die Leiharbeiter

LPA - Mit der Leiharbeit und ihren Beschäftigten beschäftigt sich die aktuelle Ausgabe des Informationsblattes "Arbeitsmarkt aktuell", das die Landesabteilung für Arbeit in diesen Tagen veröffentlicht hat. Im Vergleich zum Vorjahr kann die Leiharbeit im ersten Halbjahr des Jahres 2003 einen Zuwachs von 50 Prozent verzeichnen. Im Jahr 2002 waren durchschnittlich 250 Beschäftigte als Leiharbeiter tätig.

Damit trug die Leiharbeit im Vorjahr mit weniger als 0,2 Prozent zur Gesamtbeschäftigung bei, obwohl sie von 1998 bis heute mehr als 5000 Arbeitnehmer betroffen hat. Es handelt sich zu zwei Drittel um Männer, eher Jugendliche (40 Prozent unter 25 Jahren) und oft Nicht-EU-Bürger (30 Prozent). In der Hälfte der Fälle wird diese gewöhnlich sehr kurze Erfahrung nicht wiederholt. Leiharbeit ist eine Erfahrung, die nur bei zehn Prozent der Beschäftigten eine Arbeitsdauer von zwei Monaten erreicht und zur Hälfte sieben Tage nicht überschreitet. Die Zahl der Leiharbeiter steigt jedoch ständig und hat zwischen dem ersten Semester 2002 und demselben Zeitraum des heurigen Jahres einen Zuwachs von 50% verzeichnet.

„Dieser positive Trend wird sich wahrscheinlich fortsetzen“, meint dazu der Direktor der Landesabteilung für Arbeit, Helmuth Sinn. Die so genannte Biagi-Reform habe nämlich nicht nur ihre Bezeichnung in „Arbeitskräfteüberlassung” geändert, sondern auch ihre Grenzen und Anwendungsfälle erweitert. „Bisher konnte man mit diesem Vertrag nur Personen mit Berufsbildern aufnehmen, die in der Betriebsorganisation nicht schon vorgesehenen sind oder abwesende Arbeitnehmer ersetzen“, erklärt Sinn. Nun könne man diese Vertragsform auch für die ordentliche Tätigkeit anwenden, sowohl aus technischen, produktionsbedingten, organisatorischen Gründen als auch in Vertretungsfällen. „Dies könnte unter anderem eine größere Nutzung diese Vertragart in Sektoren mit saisonalen Verläufen oder mit vorhersehbaren Produktionsspitzen bedeuten“, meint Sinn.

In der Anlage die aktuelle Ausgabe von "Arbeitsmarkt aktuell" im pdf-Format.

bch