News / Archiv
News
Vertreter der Gewerkschaften ziehen Bilanz über Arbeit der Landesregierung
LPA - Ein im Großen und Ganzen gutes Zeugnis stellten die Vertreter der vier größten Südtiroler Gewerkschaftsbünde am heutigen Dienstagvormittag in Bozen der Landesregierung aus. Als positiv werteten die Gewerkschaftsvertreter das Wohnbauprogramm und die Berufsbildung des Landes, Kritik äußerten sie unter anderem in Bezug auf die Einführung des Ticket im Gesundheitswesen und die geplante Pflegeversicherung.
An der Aussprache im Palais Widmann nahmen als Vertreter der Gewerkschaften Alfred Ebner und Christine Pichler für den AGB/CGIL, Primo Schönsberg und Anton von Hartungen für den SGB/CISL, Toni Serafini und Christian Troger für die SGK/UIL und Tony Tschenett für den ASGB teil. Zufrieden äußerten sich die Gewerkschaftsvertreter gegenüber dem Landeshauptmann mit dem Wohnbauprogramm des Landes und den dafür bereit gestellten Geldmitteln. Besonders hervorgehoben wurde bei der Aussprache auch die wichtige Rolle der Berufsbildung bei der Arbeitsvermittlung und der Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Die in diesem Bereich getroffenen Maßnahmen seien dafür verantwortlich, dass in Südtirol seit einem Jahrzehnt praktisch Vollbeschäftigung herrsche. Nachholbedarf herrsche beim Lehrangebot noch im sozial-politischen Bereich, bemängelten die Gewerkschaftsvertreter.Kritisch äußerten sich die Vertreter der Gewerkschaften über die erfolgte Einführung der Selbstbeteilung im Gesundheitswesen in Form des Tickets. Im Hinblick auf die geplante Einführung der Pflegeversicherung bekräftigten die Gewerkschaften ihren Wunsch nach einer Staffelung der Beiträge nach Einkommen und Vermögen. Weitere Themen der Aussprache waren die hohen Teuerungsraten und neue Formen der Armut in der Landeshauptstadt Bozen, die Sicherheit am Arbeitsplatz und die Zweisprachigkeit.
Die Kontakte mit den Gewerkschaften sollen in der kommenden Legislaturperiode weiter verstärkt werden, betonte der Landeshauptmann beim Treffen. Noch bei der Ausarbeitung des Koalitionsprogramms für die kommende Landesregierung seien weitere Gespräche mit den Gewerkschaften geplant.
bch