Politik | 29.08.2003 | 12:09

Überlassung von Südtiroler Bahnhöfen - Treffen von LH Durnwalder mit Vertretern der Bezirksgemeinschaften

LPA - Die ersten Schritte für die Überlassung einer Reihe von Südtiroler Bahnhöfen an die Gemeinden hat Landeshauptmann Luis Durnwalder am heutigen Freitagmorgen mit den Vertretern der Bezirksgemeinschaften besprochen. In einem ersten Schritt soll eine Arbeitsgruppe nun für jeden Bahnhof, der für eine Überlassung in Frage kommt, genaue Daten in Bezug auf die vorhandenen Gebäude und Objekte erheben. Anschließend soll ein Vorschlag für die Vorgangsweise bei der Übernahme an die Staatsbahnen übermittelt werden.

Im Mai dieses Jahres hatte der Generalbevollmächtigte der Italienischen Eisenbahnen, Mauro Moretti, Landeshauptmann Durnwalder in einem Gespräch mitgeteilt, dass aus Sicht der Eisenbahn insgesamt 21 Bahnhöfe für eine Überlassung in Frage kommen. Es sind dies die Bahnhöfe von Salurn, Margreid-Kurtatsch, Auer, Leifers, Grasstein, Freienfeld und Gossensass auf der Strecke Verona-Brenner, Sigmundskron, Siebeneich, Terlan-Andrian, Vilpian-Nals, Gargazon, Lana-Burgstall und Meran-Untermais auf der Strecke Bozen-Meran sowie Mühlbach, Vintl, Ehrenburg, Olang, Welsberg, Niederdorf und Toblach auf der Strecke Franzensfeste-Innichen. Gemeinden könnten diese Bahnhöfe über einen Zeitraum von 20 oder 30 Jahren benutzen oder an Dritte weitergeben. Im Gegenzug müssten sich die Gemeinden verpflichten, für notwendige Instandhaltungsarbeiten und eventuelle Aushubarbeiten selbst aufzukommen. In den Gebäuden könnten unter anderem Bars, Büros oder öffentliche Dienste eingerichtet werden.

"Nach diesem Treffen habe ich alle betroffenen Gemeinden kontaktiert und sie ersucht, sich zu melden, falls sie am Angebot der Staatsbahnen interessiert sind. In der Zwischenzeit haben nahezu alle Gemeinden ihr Interesse bekundet", erklärt Durnwalder. Am heutigen Freitagmorgen fand im Palais Widmann in Bozen eine Aussprache mit den Vertretern der Südtiroler Bezirksgemeinschaften statt, bei dem die kommenden Schritte und Maßnahmen zur Übernahme der Bahnhöfe besprochen wurden.

"In einem ersten Schritt sollen für jeden Bahnhof detaillierte Daten über Grund- und Bauparzellen sowie vorhandene Gebäude und Objekte gesammelt werden", erklärte Landeshauptmann Durnwalder nach der Aussprache. Mit dieser Erhebung wird sich eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von Land, Bezirksgemeinschaften und Gemeinden beschäftigen. Zum Vorsitzenden dieser Arbeitsgruppe wurde der Ressortdirektor des Landeshauptmanns, Heinrich Holzer, ernannt.

"Sobald alle Daten vorliegen, werden wir den Eisenbahnen einen Vorschlag für die weitere Vorgehensweise bei der Überlassung der Bahnhöfe unterbreiten", so Landeshauptmann Durnwalder. Diskutiert wurde beim Treffen schließlich auch über die Möglichkeit der Schaffung einer Gesellschaft, die für die Führung und Koordinierung sowie für die Deckung der anfallenden Kosten verantwortlich sein soll. Auch in dieser Gesellschaft sollen das Land, die Bezirksgemeinschaften und die Gemeinden vertreten sein.

bch