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Forschung und Innovation: Förderprogramm genehmigt

Die Landesregierung hat heute (1. März) das Landesprogramm für Forschung und Innovation 2016 genehmigt. 134 Millionen Euro beträgt das heurige Budget der Landesabteilung für Innovation, Forschung und Universität. Damit sollen das heimische Humankapital und die Wirtschaft auch mit öffentlichen Mitteln auf die Zukunft ausgerichtet werden.

Das Ziel für 2016 lautet, die Forschung noch wirksamer mit der Wirtschaft zu vernetzen. Foto: www.provinz.bz.it/news

Unternehmen, die in Forschung und Entwicklung (F&E) oder Innovationen investieren, werden bekanntlich von der Landesabteilung für Innovation, Forschung und Universität (Abt. 34) bezuschusst. Besondere Aufmerksamkeit genießen dabei die Sektoren mit hoher Innovationskraft und Wertschöpfung, auch RIS3-Sektoren genannt. Wer zu klein ist, um selbst F&E zu betreiben, kann mit anderen Unternehmen oder Forschungseinrichtungen kooperieren, um gemeinsam ein Projekt auf die Beine zu stellen.

Diese und viele andere förderungswürdige Bereiche der Wirtschaft und der Forschungseinrichtungen sind im heurigen Landesplan für Forschung und Innovation berücksichtigt, den heute (1. März) die Landesregierung auf Vorschlag des Wirtschaftslandesrates und Landeshauptmanns Arno Kompatscher verabschiedet hat. Der Plan ist mehr denn je darauf ausgerichtet, die Forschung mit der Wirtschaft zu vernetzen. "Und wir können mittlerweile von einem sehr gut vernetzten und integrierten System sprechen", sagt der Landeshauptmann.

Der genaue Wortlaut des Plans ist ab morgen (2. März) auf der Webseite der Abteilung zugänglich (http://www.provinz.bz.it/innovation/default.asp). Er lehnt sich an den mehrjährigen Landesplan für Forschung und Innovation (LG Nr. 14/2006) an. Auch wurde der heurige Landesplan am 15. Februar dem Rat für Wissenschaft, Forschung und Innovation vorgelegt, um sicherzustellen, dass eventuelle Wünsche und Anregungen der jeweiligen Interessengruppen einfließen konnten.

Südtirol hat hohen Nachholbedarf bei F&E

Südtirol liegt in Punkto Investitionen in Forschung & Entwicklung weit hinten im Vergleich zu den EU-Zielen „Europa 2020“– auch im Vergleich zu seinen Nachbarprovinzen. Die Forschungsquote (Ausgaben F&E/ BIP)  betrug 2013 hierzulande nur 0,63 Prozent. Im Trentino war sie zweieinhalbmal so hoch, in Tirol sogar fünfmal so hoch und damit über dem EU-Ziel von drei Prozent. „Die höhere Forschungsquote in den Nachbarregionen rührt daher, dass beide jeweils über historisch gewachsene Universitäten verfügen", erklärt der Landeshauptmann die Unterschiede. „Dementsprechend höher sind deren Forschungsausgaben – und das wiederum erhöht die Forschungsquote."
Südtirols Gesamtinvestitionen in F&E betrugen 2013 rund 131 Millionen Euro. Die Daten für 2014 werden zurzeit von der Astat erhoben, und die Quote dürfte sich weiter verbessert haben.

Wer nicht genug in F&E investiert, bei dem bleiben auch die Innovationen auf der Strecke. Vor diesem Hintergrund sind die Bemühungen des Landes Südtirol, die unternehmerischen Investitionen in die Zukunft unserer Wirtschaft zu unterstützen, mehr als gerechtfertigt. Allein das Budget der Abteilung 34 beträgt heuer 134 Millionen Euro – das sind etwa 30 Millionen mehr als im vergangenen Jahr: Mit rund 62 Millionen werden die Hochschulen gefördert, knapp 40 Millionen erhalten Forschungseinrichtungen wie Eurac, das Institut für Innovative Technologien und das Fraunhofer Institut; mit den übrigen 33,3 Millionen fördert die Landesabteilung 34 die Innovation in den Unternehmen. Die Mittel für dieses Budget stammen zu einem guten Teil aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Das Resultat dieser Bemühungen: Immerhin 50 Prozent aller Südtiroler Unternehmen haben sich in den letzten Jahren mit Innovationen auseinandergesetzt und 30 Prozent eine Produkt- oder Prozessinnovation effektiv eingeführt.

Bereiche, die bezuschusst werden

Von den 217 Förderungsansuchen der Unternehmen wurden im vergangenen Jahr 162 Innovationsprojekte genehmigt und dafür Zuschüsse von 8,1 Millionen Euro bereitgestellt. "Das waren 60 Projekte mehr als im Vorjahr", unterstrich der Landeshauptmann. In diese Projekte sind Gesamtinvestitionen von 20,6 Millionen Euro geflossen. Dazu zählen sowohl Produktinnovationen als auch die Bereiche Unternehmensprozesse oder Organisationsentwicklung.

Im heurigen Jahr gewährt die Abteilung 34 Zuschüsse für Innovationsberatung und jene im Zusammenhang mit gewerblichen Schutzrechten, sprich Patente. Dasselbe gilt für Kosten für hochqualifiziertes Personal, Innovationscluster sowie für die Branche der Dienstleistungen. Ziel der Ausschreibung für hochqualifiziertes Personal ist es, in den Südtiroler Unternehmen den Qualifikationsgrad der in den Innovationsprozessen beteiligten Mitarbeitern

zu steigern. Erwartungsgemäß erhöhen sich so mittelfristig auch die Unternehmensausgaben für F&E.

Die Ausschreibung für Start-up-Unternehmen hat das Ziel, die Kapitalisierung von neuen Unternehmen mit hohem technologischem Inhalt und Bedarf nach Risikokapital zu begünstigen, die für einen Mehrwert in Südtirol sorgen. Die Ausschreibung Start-up 2016 stellt Gesamtmittel von einer Million Euro in Aussicht. Die Beihilfe steht im Verhältnis zur Summe des von den Gesellschaftern investierten Risikokapitals. 2014 gab es vier Gewinner, die Gesamtzuschüsse von 535.000 Euro erhielten.

Nach wie vor sollen die transversalen Initiativen zugunsten der Unternehmen, die in der heutigen IDM angesiedelt sind, sprich Innovationscluster, Technologietransfer, Start-up-Beratung, weiter entwickelt werden.

Im Bereich Forschung werden weiterhin die traditionellen Forschungseinrichtungen wie die Freie Universität, die Eurac, das Fraunhofer Institut, die Laimburg, die Ecoresearch mit Mitteln bedacht, dazu aber auch klare Leistungsvereinbarung ausgehandelt. Der Plan gibt vor allem Forschungsinfrastrukturen und und Projekten Vorrang, die sich auf die Bedürfnisse der Wirtschaft ausrichten.

Eine große Chance stellt die Realisierung der Labore dar, die im Technologiepark angesiedelt werden, um Forschung und Innovation enger miteinander zu verbinden.

Weil die Bedeutung der Forschung für die Entwicklung unseres Landes nach wie vor in unserer Gesellschaft zu wenig erkannt wird, soll sie 2016 weiterhin über Informationskampagnen unterstrichen werden. Auch steht heuer wiederum die „Lange Nacht der Forschung“ auf dem Veranstaltungsplan.

mgp

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