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Gesundheitsreform: Seniorengewerkschaften treffen LRin Stocker

Wohnortnahe Versorgung, Versorgungssicherheit und Eigenverantwortung: Diese drei Prinzipien erläuterte LRin Martha Stocker den Südtiroler Seniorengewerkschaften als Kern der Gesundheitsreform. Bei einem Treffen sprachen die Gewerkschaftsvertreter zudem die Herausforderungen der alternden Gesellschaft, die Zunahme der chronischen Erkrankungen und die Bedeutung eines funktionierenden Netzwerkes an.

Wie kann angesichts der immer älter werdenden Gesellschaft und der Zunahme der chronischen Erkrankungen die medizinische Versorgung vor Ort verbessert werden? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Vertreter der Seniorengewerkschaften Gastone Boz und Walter Bernardi (SPI/CGIL/AGB), Hans Widmann und Stephan Vieider (ASGB) sowie Bruno Falcomatà (FNP/SGB/CISL)  bei einem Treffen mit Gesundheitslandesrätin Stocker und dem Leiter der "Arbeitsgruppe Territorium" Robert Peer. Dabei sprachen die Seniorengewerkschaften die Bedeutung der Eigenverantwortung an und brachten die Notwendigkeit einer verstärkten Sensibilisierungsarbeit aufs Tappet.

Im Konzept für die Gesundheitsversorgung vor Ort ist mit dem einem sogenannten "Chronic care – Modell" eine zukunftsfähige Lösung vorgesehen, die auch das Selbstmanagement chronisch Kranker vorsieht: Dabei sollen sich die Patienten mit ihrer Krankheit beschäftigen, sich informieren und austauschen sowie letztendlich dazu befähigt werden, im täglichen Leben gut mit ihrer Erkrankung umzugehen. "Im vergangenen Jahr haben sich diese Evviva-Kurse bewährt, deshalb wollen wir sie ausbauen und die Bevölkerung für ein eigenverantwortliches Selbstmanagement gewinnen", sprach Landesrätin Stocker bei dem Treffen die geplante Sensibilisierungsaktion an.

Damit sich ältere Menschen auch in Zukunft gut und sicher versorgt fühlen können, ist neben einer wohnortnahen Versorgung auch ein gutes Netzwerk entscheidend: zwischen sozialen und gesundheitlichen Diensten, zwischen dem sogenannten Territorium und dem Krankenhaus, zwischen den Sprengeln und externen Dienstleistern. In diesem Zusammenhang sprachen die Gewerkschaftsvertreter bei dem Treffen mit Landesrätin Stocker und Pflegedirektor Peer die Aufwertung der Gesundheits- und Sozialsprengel an: Dadurch kann erreicht werden, dass Patienten nur für spezialisierte Leistungen ins Krankenhaus müssen. Viele Menschen wissen jedoch nicht, welche Leistungen in den Sprengeln angeboten werden, weshalb sich die Gewerkschaften für die Zukunft ein klareres Profil wünschten. Dabei spiele auch die Prävention eine wichtige Rolle.

Ein besonderes Augenmerk legten die Gewerkschaften bei dem Gespräch auch auf die Angemessenheit der Leistungen: Auch der Patient müsse sich einbringen und einen Teil der Verantwortung mittragen, um die richtige gesundheitliche Leistung am richtigen Ort und zur richtigen Zeit zu erhalten. "In dieser Neuorganisation liegt einer der Grundgedanken der 'Gesundheitsversorgung 2020'", unterstrich die Landesrätin. Die Gewerkschaften appellierten abschließend daran, das Gesundheitssystem vordergründig aus der Sicht der Patienten zu sehen. "Dann wird auf jeden Fall die wohnortnahe Versorgung zu einem der Schwerpunkte", so die anwesenden Vertreter der Seniorengewerkschaften.

 

mp

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