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Lehrgang Museumsarbeit: Über Medienhypes und richtiges Kommunizieren

Mit der Frage, warum Öffentlichkeitsarbeit und Marketing für Museen genauso wichtig sind, wie für Unternehmen befassten sich die rund 25 Teilnehmenden des Grundlehrgangs Museumsarbeit kürzlich im Touriseum bei Meran.

Referent Thomas Ohnewein erklärt den Unterschied zwischen Marketing und Öffentlichkeitsarbeit (FOTO: Esther Erlacher)

Gleich zu Beginn der Fortbildung lernten die Lehrgangsteilnehmer die Unterschiede zwischen Öffentlichkeitsarbeit und Marketing kennen. Referent Thomas Ohnewein, Journalist im Landespresseamt und ehemaliger Mitarbeiter des Touriseums betonte, dass Öffentlichkeitsarbeit nur ein Teil des Marketing sei, allerdings ein wichtiger: „Ohne ein gutes Produkt macht Öffentlichkeitsarbeit keinen Sinn, denn leere Versprechungen schaffen ein falsches Bild und können zu einem schlechten Image führen.“ Eine Ausstellung stelle das Produkt dar, das möglichst effizient und effektiv nach Außen kommuniziert werden sollte, so Ohnewein. Es könnten aber auch einzelne Objekte sein, die dazu genutzt werden, um nach Außen zu kommunizieren und dadurch Aufmerksamkeit für das Museum zu erzeugen, sagte der Journalist. Eigen- und Fremdwahrnehmung, die sich oft unterscheiden würden, miteinander in Einklang zu bringen, sei wichtig für die Öffentlichkeitsarbeit eines Museums, erklärte Ohnewein.

Aus aktuellem Anlass, und zwar zum Medienhype rund um den Sissi-Kuchen des Touriseums Ende des Jahres 2015 wurde auch die Frage in den Raum gestellt, in wieweit Museen selbst die Öffentlichkeitsarbeit steuern und die Medienarbeit der Journalisten beeinflussen können. Von den jüngsten Erfahrungen in diesem Zusammenhang berichtete der geschäftsführender Direktor Patrick Gasser.

Uli Prugger und Alfonso Demetz, Gründer und Inhaber des Gestaltungsbüros Gruppe Gut in Bozen, zeigten auf, wie ein Erscheinungsbild mit einem Logo realisiert wird, wie damit eine „Marke“ nach Außen kommuniziert wird, und dass dies einen Grundpfeiler für die Öffentlichkeitsarbeit darstellt. Dabei würden das Thema, die geografische Einbettung, die Objekte, bereits vorhandene visuelle Elemente, der Anspruch von Mehrsprachigkeit und vieles mehr eine tragende Rolle spielen, aber auch die goldene Regel „Weniger ist mehr“ und eine klare Zielsetzung, so Prugger und Demetz. „Eine klare Zielsetzung ist die beste Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Gestaltungs- und dem Grafikteam und den Mitarbeitenden im Museum,“ erklärten Prugger und Demetz.

Eine Führung mit Patrick Gasser und der Mitarbeiterin Evelyn Reso durch das Museum bot die Möglichkeit, ein konkretes Beispiel für eine einheitliche Ausstellungsgestaltung samt Kommunikation kennenzulernen und mit den beteiligten Akteuren vor Ort zu diskutieren.

In Form einer praktischen Übung konnten die Teilnehmenden dann selbst ihrer Kreativität freien Lauf lassen und anhand einer Projekt-Idee in Kleingruppen ein mögliches Kommunikationskonzept erarbeiten.

Als Fazit haben die Lehrgangsteilnehmer festgehalten, dass eine wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit und ein gutes Marketing nur jene Museen schaffen, die ihre eigene Arbeit, ihre eigenen Ziele, ihre Visionen und ihr Profil immer wieder kritisch hinterfragen und bei Bedarf auch neu definieren. Öffentlichkeitsarbeit beginnt also bereits innerhalb des Museums gemeinsam mit den Mitarbeitenden.

Der Grundlehrgang Museumsarbeit versteht sich als praxisorientiertes Ausbildungsangebot für Mitarbeitende in den Südtiroler Museen und wird von der Landesabteilung Museen organisiert. Ziel des Lehrganges ist die Vermittlung von Grundkenntnissen zu den unterschiedlichen Bereichen der musealen Arbeit, und zwar dem Sammeln, Bewahren, Forschen, Ausstellen und Vermitteln.

Alle Informationen zum Grundlehrgang Museumsarbeit können auf der Webseite der Landesabteilung Museen http://www.provinz.bz.it/museen/themen/1204.asp nachgelesen werden.

 

 

SAN

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