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Zugverbindung Pustertal – Cadore: Delrio, Kompatscher und Zaia in Cortina

Ein ehrgeiziges aber realistisches Projekt mit großem Potenzial für die Dolomiten – so bezeichnet Arno Kompatscher die geplante Zugverbindung zwischen dem Pustertal und dem Cadore. Der Landeshauptmann und der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, haben heute (13. Februar) das entsprechende Einvernehmensprotokoll unterzeichnet. Mit dabei: Minister Graziano Delrio.

Die Gemeinsamkeiten betont: LH Arno Kompatscher mit Minister Delrio und dem Präsidenten von Venetien, Luca Zaia

 „Die Erreichbarkeit ist eine der Prioritäten des Landes Südtirol in Sachen öffentlicher Nahverkehr, nicht nur innerhalb der Landesgrenzen, sondern auch darüber hinaus“, betont Landeshauptmann Arno Kompatscher heute in Cortina d’Ampezzo. „Deshalb hat die Landesregierung grünes Licht gegeben, um das Projekt der Bahnstrecke Pusteral – Cadore konkret auf den Weg zu bringen. Mit der heutigen Unterschrift haben wir den Startschuss für die Machbarkeitsstudie gegeben“, so Kompatscher. Gemeinsam mit dem Präsidenten der Region Venetien, Luca Zaia, hat der Landeshauptmann heute im Rathaus von Cortina d’Ampezzo das entsprechende Einvernehmensprotokoll unterzeichnet. Die zusätzliche Gegenwart des Ministers für Infrastrukturen und Transport, Graziano Delrio, hat die Bedeutung dieses Projektes unterstrichen.

„Es ist ein ehrgeiziges aber realistisches Projekt mit großem Potenzial für die Dolomiten und eine Aufwertung dieser Bergregion gemäß ihrem Status als UNESCO-Weltnaturerbe“, sagt Kompatscher in Cortina. Er erinnert an die Vinschger Bahn, die als Erfolgsmodell für nachhaltige regionale Mobilität gilt und ebenso vom Land Südtirol umgesetzt wurde. Als nächstes Projekt stünde zudem die überregionale Verbindung in die Schweiz auf der Tagesordnung. „Die Bahnverbindung zwischen dem Pustertal und dem Cadore ermöglicht es, Regionen zu verbinden, die viel gemein haben. Das Land Südtirol setzt stark auf dieses Projekt. Wir wissen auch, dass wir die ganze Unterstützung der italienischen Regierung haben, wie die Gegenwart des Ministers Delrio unterstreicht“, so der Landeshauptmann.

 „Der Plan zur neuen Bahnverbindung kann als neuer Abschnitt in der Zusammenarbeit der beiden Dolomitenregionen angesehen werden“, lobt Luca Zaia die gemeinsamen Ziele der Nachbarregionen Südtirol und Venetien. Dies auch der Tenor von Minister Delrio, laut dem die neue Bahnstrecke beispielgebend für den Plan der italienischen Regierung ist, in Zukunft „sanfte touristische Mobilität“ zu fördern. Delrio weist darauf hin, dass die Regierung in Rom zum einen plane, über die Bahngesellschaft RFI fünf Milliarden Euro in die großen Hochgeschwindigkeitsstrecken zu investieren – und dazu zähle auch der BBT. „Zum anderen werden 3,5 Milliarden Euro in die regionalen Zugverbindungen fließen. Wir sind deshalb bereit, auch Projektierung und Umsetzung der Verbindung Pustertal – Cadore zu begleiten“, so der Minister.

Mobilitätslandesrat Florian Mussner betont in Cortina, dass sanfte Mobilität der ideale Weg sei, um dieses touristisch so wertvolle Berggebiet zudem an die europäischen Hauptverbindungsachsen der Zukunft anzubinden. „Diese Zugstrecke wird zur weiteren touristischen und wirtschaftlichen  Entwicklung der Dolomitenregion beitragen und den kulturellen Austausch fördern, ohne deren einzigartige Natur zu beeinträchtigen“, so Mussner. Zum Termin in Cortina waren außerdem Senator Hans Berger und der Kammerabgeordnete Daniel Alfreider sowie mehrere Bürgermeister aus Dolomitengemeinden angereist.

Der Plan zu einer Zugverbindung zwischen dem Pustertal und dem Cadore kommt nicht von ungefähr: In den Jahren zwischen 1921 und 1964 verband schon einmal eine Schmalspurbahn die beiden Regionen – genauer gesagt, Toblach mit Calalzo di Cadore, dem Nachbarort süd-westlich von Cortina. Die heute unterzeichnete Vereinbarung gibt den Startschuss für eine Machbarkeitsstudie, die eine paritätische Arbeitsgruppe mit Vertretern des Landes Südtirol, der Region Venetien, der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA) und der venetianischen “Sistemi territoriali” (ST) ausarbeiten wird. Deren Aufgabe wird darin bestehen, mögliche Details und Alternativen der Zugverbindung zu untersuchen und dessen Leitlinien, Betriebsmodell und wirtschaftlichen Aufwand auszuarbeiten. Die Ergebnisse werden als Basis für weitere Maßnahmen dienen. Die Gruppe wird außerdem den Zeitplan für die verschiedenen Maßnahmen festsetzen. In einem Jahr wird sie über die ersten Ergebnisse berichten und weitere Schritte festlegen. Die Machbarkeitsstudie selbst wird mit Geldmitteln der EU und aus dem Grenzgemeinden-Fonds finanziert.

Gegenüber früher spielt die Fahrzeit heute eine wichtigere Rolle. Ein paar dementsprechend sinnvolle Eigenschaften der neuen Bahnverbindung werden schon jetzt von Experten verraten. Zur optimalen Verknüpfung sollte die neue Bahnlinie in Normalspur gebaut werden und elektrifiziert sein. Der Energieaufwand sollte möglichst optimiert werden – wenn die Züge talwärts bremsen, kann nämlich Energie zurückgewonnen werden. Die Normalgeschwindigkeit würde im Idealfall im Bereich von 80-90 km/h liegen mit einer Höchstgeschwindigkeit von zirka 100 km/h. Damit sind Kurvenradien von rund 300 bis 400 m notwendig und Steigungen von maximal 35 Promille angemessen.

mgp

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