News / Archiv
News
LR Berger zum Internationalen Tag der Genossenschaften am morgigen 5. Juli
LPA - Seit 1992 gilt der erste Samstag im Juli als Internationaler Tag der Genossenschaften. "An diesem Tag soll an die für die Genossenschaften grundlegenden Werte wie Selbsthilfe, Eigenverantwortung, Demokratie und Solidarität erinnert werden", erklärt Landesrat Hans Berger. Vor allem in der Landwirtschaft, aber auch in den Bereichen Soziales, Energie oder Wohnbau seien Genossenschaften aus Südtirols Gesellschaft nicht wegzudenken.
„Immerhin ist das Genossenschaftswesen nach der öffentlichen Verwaltung der zweitgrößte Arbeitgeber in Südtirol“, so Berger, der vor allem auf die Vorteile einer genossenschaftlichen Organisation in der Landwirtschaft verweist: „Die kleinen Strukturen in unserer Landwirtschaft bedingen geradezu den Zusammenschluss zu größeren Einheiten, um vor allem in den Bereichen Verarbeitung und Vermarktung mit den internationalen Konzernen mithalten zu können“, so Berger.Dabei bietet allein die genossenschaftliche Struktur die Möglichkeit, eine bestimmte Größe und daher Konkurrenzfähigkeit zu erreichen und gleichzeitig den Mitgliedern einen weitgehenden Freiraum bei den eigenen betrieblichen Entscheidungen einzuräumen. „Was die Größe betrifft, so war die Südtiroler Landwirtschaftspolitik in den letzten Jahren bemüht, allzu kleine und daher auf Dauer weder konkurrenzfähige noch rentable Genossenschaften in größeren Einheiten zusammenzuführen“, so Berger. Allein im Obstbau habe sich so die Zahl der klassischen Obstgenossenschaften um rund ein Viertel reduziert.
Zweites Merkmal der Genossenschaft sei die Freiheit der Bauern, für den eigenen Betrieb Entscheidungen treffen zu können, und gleichzeitig ein Mitspracherecht bei Entscheidungen auf genossenschaftlicher Ebene zu haben. Gerade letzteres sei den Bauern ein besonderes Anliegen und derzeit – auch aufgrund der Kontroversen innerhalb der Milkon – immer wieder Gegenstand heftiger Diskussionen, so Berger. „Ich bin der Meinung, dass alle Entscheidungen einer Genossenschaft möglichst transparent getroffen werden müssen, damit sie von den einzelnen Mitgliedern nachvollzogen werden können“, so der Landwirtschaftslandesrat. „Gleichzeitig glaube ich aber auch, dass die Führungsspitze einen gewissen Handlungsspielraum braucht, um in einer mittlerweile globalen Konkurrenzsituation flexibel und schnell auf Veränderungen reagieren zu können“, erklärt Berger. Ähnlich wie in einer repräsentativen Demokratie komme es darauf an, dass die Führungsspitze das Vertrauen der Basis genieße und regelmäßig Rechenschaft über die geleistete Arbeit ablege. „Damit bleibt den Genossenschaftsmitglieder die schärfste Waffe: jene, über das Schicksal der Führungsriege zu bestimmen“, so Landesrat Berger.
bch