News / Archiv

News

Feinstaub- und Metallbelastung durch die Bozner Industriezone - Feinstaubbelastung im Stadtviertel Oberau höher als erwartet

LPA - Gesundheitslandesrat Otto Saurer, Umweltlandesrat Michl Laimer, der Direktor der Landesumweltagentur Walter Huber und Dr. Guido Maccaccaro vom Dienst für Arbeitsmedizin haben heute vormittag die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung zur Feinstaub-und Metallbelastung der Bozner Bevölkerung durch die Industriezone Bozen vorgestellt. Die erhöhten Werte der Feinstaubbelastung im Stadtviertel Oberau sind auf die Industriezone Bozen zurückzuführen.

Im Bozner Stadtviertel Oberau wurde eine erhöhte Feinstaubbelastung nachgewiesen, die auf die Industriezone Bozen zurückzuführen ist. In den Harnproben der Bevölkerung in diesem Stadtteil wurden im Vergleich zu Harnproben an Personen anderer Stadtteile höhere Mengen an chemischen Substanzen nachgewiesen. "Die Mengen der chemischen Substanzen in den Harnproben der untersuchten Bevölkerung liegt jedoch innerhalb der Normalwerte", erklärt Landesrat Saurer. Die toxikologischen Untersuchung zur Feinstaub- und Metallbelastung der Bozner Bevölkerung wurde aufgrund von Beschwerden der Bevölkerung der Bozner Industriezone durchgeführt. Die Landesumweltagentur, der überörtliche Dienst für Arbeitsmedizin, die medizinische Fakultät der Universität Verona und die Botanische Fakultät der Universität Ferrara haben die Studie durchgeführt. "Die Feinstaubbelastung ist ein sensibles Thema, die richtige Interpretation der Daten ist ausschlaggebend." erläutert Umweltlandesrat Laimer. "Wie sehr die zwei Sektoren Umwelt und Gesundheit zusammenarbeiten müssen, beweist die heutige gemeinsame Pressekonferenz" so Laimer.
" Mit der toxigologischen Untersuchung wollte man Gewissheit über die Feinstaubbelastung durch die Bozner Industriezone bekommen. Die Bevölkerung war zu sehr durch die Verätzungen an den in der Industriezone geparkten Autos im Oktober 2001 verunsichert " erklärt Walter Huber, der Direktor der Landesumweltagentur.
"In Oberau herrscht eine erhöhte Feinstaubbelastung, höher als erwartet", so Dr. Guido Maccaccaro, der Direktor des überörtlichen Dienstes für Arbeitsmedizin. "Ungefähr 50 Prozent der Feinstaubbelastung ist auf die Industriezone zurückzuführen" so Maccaccaro. '
"In den Harnproben der Bevölkerung von Oberau hingegen wurden vermehrt die Substanzen Bor, Zink und Vanadium nachgwiesen. Das Bor ist dabei die einzige chemische Substanz, welche die Normalwerte überschreitet (siehe Anlage). Trotzdem ist die Situation nicht allarmierend." so Maccaccaro. "Besorgniserregender ist hingegen die erhöhte Feinstaubbelastung im Stadtviertel Oberau" erklärt Maccaccaro. Die Sterblichkeit (hauptsächlich bei Lungen- und Herzkreislauferkrankungen) liegt um 3 Prozent höher als in anderen Stadtteilen. Dieser Wert kann allerdings nur bei Nichtrauchern und Personen mit langjähriger Ansässigleit im betroffenen Stadtteil geschätzt werden. Besonders anfällig für Gesundheitschäden infolge der erhöhten Feinstaubbelastung sind Kinder, die an Asthma leiden.
"In einem zweiten Moment wird eine Fachtagung über diese Untersuchungsergebnisse stattfinden. Interessierten wird dort die Gelegenheit geboten das Thema Feinstaub- und Metallbelastung durch die Industriezone Bozen zu vertiefen" erklärt Umweltlandesrat Laimer abschließend. 
"Aus Termingründen hatte man sich gestern für eine Verschiebung der Pressekonferenz entschlossen. Es sollten alle Vertreter der an der Studie beteiligten Ämter anwesend sein können" so Landesrat Saurer. "Das übliche Maß an Kritik wurde jedoch überschritten" so Landesrat Saurer zu den Reaktionen auf die Verschiebung. "Die rasche Durchführung der Studie ist wohl der Beweis, dass das Gesundheitsassessorat nicht desinteressiert ist", so Saurer .

lc

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap