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Rampen für Fische in der Talfer: Arbeiten beginnen wieder

Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord der Agentur für Bevölkerungsschutz nimmt in der kommenden Woche die Arbeiten in der Talfer in Bozen wieder auf. Ziel der umfangreichen Umbaumaßnahmen an den vorhandenen Konsolidierungssperren ist die Verbesserung des ökologischen Zustandes des Flusses.

Von der Mündung in den Eisack flussaufwärts beginnen wieder die Arbeiten zur gewässerökologischen Aufwertung der Talfer. Erste Ergebnisse des neu gestalteten Bachbettes vom Vorjahr sind bereits oberhalb der Talferbrücke zu sehen.

Derzeit schützen Bauwerke aus Stahlbeton die Stadt Bozen im Hochwasserereignis vor Ausuferungen und Erosionen. Gleichzeitig erschweren sie aber auch die Durchgängigkeit der Wasserlebewesen und bewirken eine monotone Morphologie. "Die Sperren", erklärt Rudolf Pollinger, "sind derzeit für Personen und Tiere gefährlich, und es haben sich deshalb schon öfters Unfälle ereignet". Seit Jahresbeginn ist Pollinger Direktor der neuen Agentur für Bevölkerungsschutz, in der die ehemaligen Landesabteilungen Wasserschutzbauten und Brand- und Zivilschutz sowie die Berufsfeuerwehr Bozen vereint sind.

Beginnend von der Mündung in den Eisack flussaufwärts werden nun alle Bauwerke so umgestaltet, dass die Durchgängigkeit für Fische ermöglicht wird. Dafür werden im Bereich der Sperren jeweils Rampen aus großen Wasserbausteinen angebaut, mit denen in Zukunft der Höhenunterschied leichter überwunden werden kann.

Im vergangenen Jahr haben sich die Arbeiten vor allem auf den Bereich der gelben Brücke bei der Eurac konzentriert. Nun wird der Abschnitt von der Drususbrücke bis zur Talferbrücke umgestaltet. Von den Arbeiten betroffen ist zudem die Strecke von Schloss Runkelstein bis zum Tierheim in der Sill.

Diese Arbeiten stellen eine Umweltausgleichsmaßnahme dar, die von der SE Hydropower finanziert wird. Die Bausumme beläuft sich insgesamt auf 1.282.500 Euro. Es handelt sich dabei um Maßnahmen, die als Ausgleich für die Nutzung der öffentlichen Gewässer zur hydroelektrischen Produktion umgesetzt werden. Diese Ausgleichsmaßnahmen werden in jenen Gemeinden vorgenommen, wo die entsprechenden Großkraftwerke angesiedelt sind. Die Umweltmaßnahmen werden von den Ufergemeinden und von der Landesverwaltung umgesetzt.

Erste positive Ergebnisse in gewässerökologischer Hinsicht zeigt eine vor kurzem durchgeführte Abfischung des Landesamtes für Jagd und Fischerei: Etwa 100 Meter oberhalb der Brücke am Talfergries wurden achtmal mehr Fische als fünf Jahre davor gezählt, 475 Fische im Vergleich mit den 61 fünf Jahre zuvor. Insgesamt wurden fünf Fischarten mit einem großen Anteil an Mühlkoppen erhoben. Erfreulich ist auch die Tatsache, dass die Biomasse in der Talfer dreimal höher als ist bei der Vergleichsabfischung im Jahr 2010.

Als Projektant und Bauleiter zeichnet Philipp Walder vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord verantwortlich, für die gewässerökologische Begleitplanung Peter Hecher vom Bereich Projektentwicklung. Im Einsatz sind die Arbeiter mit Vorarbeiter Albert Premstaller.

Die organisatorische Abwicklung ist nicht einfach, da neben der Hochwassersicherheit während der gesamten Bauzeit auch auf die vielen Infrastrukturen wie Geh- und Radwege sowie ober- und unterirdische Leitungen geachtet werden muss. Um die Auswirkungen darauf gering zu halten, wird der Baustellenverkehr im Bachbett erfolgen, sodass bis auf wenige Querungen die Wege und Promenaden nicht betroffen sein werden. Der Abschluss der Arbeiten ist für Mitte Mai geplant.

mac

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