Gesundheit / Soziales | 16.12.2015 | 10:27

Diabetiker: Südtirol nimmt an interregionalem Forschungsprojekt teil

Die Stärkung des Selbstmanagements von Menschen mit Diabetes ist das Ziel des zweijährigen Forschungsprojektes des Gesundheitsministeriums, das von der Fachhochschule Sant’Anna in Pisa koordiniert wird und an dem 150 Menschen mit Diabetes aus Südtirol teilnehmen können. Die Landesregierung hat am Dienstag (15. Dezember) die Teilnahme des Südtiroler Sanitätsbetriebes am Projekt gutgeheißen.

Die Südtiroler Landesregierung hat auf ihrer Sitzung vom gestrigen Dienstag eine Vereinbarung mit der Fachhochschule Sant’Anna in Pisa zur strukturierten und systematischen Einführung von Schulungen für Menschen mit Diabetes besprochen und die zuständige Landesrätin Martha Stocker zur Unterzeichnung des Vereinbarungsentwurfs ermächtigt.

Es geht dabei um die Evviva-D Kurse, die noch bis Juni 2016 durchgeführt und an ein Forschungsprojekt geknüpft werden: Etwa 150 Diabetiker haben dabei die einmalige Möglichkeit an den Schulungen teilzunehmen und anschließend über Interviews mit dem Forschungsteam der Fachhochschule St. Anna von Pisa zu überprüfen, wie wirksam die Selbstkontrolle und das Selbstmanagement ihrer Krankheit sind und ob sie zu einem besseren Lebensstil und einer höheren Lebensqualität beitragen. Die verstärkte Einbindung der Patienten und ihrer Angehörigen im Netzwerk mit den betreuenden Fachkräften, der verantwortungsvolle Umgang mit den Symptomen und der Behandlung sowie die Anpassung von Gewohnheiten durch persönliche Aktionspläne wurden dabei sehr positiv bewertet. "Evviva ist eine Möglichkeit, betroffenen Patienten konkrete Werkzeuge für ein erfolgreiches Selbstmanagement in die Hand zu geben", erklärt Gesundheitslandesrätin Martha Stocker. Dadurch sei es auch möglich, den Schwerpunkt der Betreuung von Menschen mit chronischen Erkrankungen vom Krankenhaus vor Ort ins Territorium zu verlegen. Mit Unterstützung des Gesundheitsministeriums und der Scuola Superiore Sant’Anna sowie in Zusammenarbeit mit den Regionen Toskana und Basilikata soll das Programm in Südtirol strukturiert und systematisch eingeführt werden.

mp