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Versuchszentrum Laimburg: Forschungsprojekt zur Rebsorte Lagrein

Lagen, Reben, Inhaltsstoffe der autochthonen Rebsorte Lagrein haben Forscher des Versuchszentrums Laimburg fünf Jahre lang untersucht; nun wurden die Ergebnisse des vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung geförderten Projektes "LagReIn" vorgestellt.

Abschlusspräsentation LagReIn (v.li.): Peter Robatscher, Laimburg-Direktor Oberhuber, Irene Struffi, Präsident Konsortium Südtirol Wein Maximilian Niedermayr, Magdalena Niedrist, Projektleiter Florian Haas, Josep Valls.

"Das Projekt LagReIn war ein wichtiges Projekt für die Südtiroler Landwirtschaft, denn es hat die Basis für die Aufwertung einer autochthonen Rebsorte geschaffen, die bei entsprechender Qualität für kleine und mittlere Weinbautriebe und Kellereien ein großes Potenzial besitzt", unterstreicht Laimburg-Direktor Michael Oberhuber.

Die Weinbaufläche Südtirols beträgt derzeit etwa 5300 Hektar, von denen rund 420 Hektar auf die Rebsorte Lagrein entfallen. Durchschnittlich werden 80 bis 100 Dezitonnen pro Hektar Trauben geerntet. Nach dem Vernatsch ist der Lagrein die zweithäufigste Rotweinsorte in Südtirol. Die wichtigsten Lagen befinden sich in Bozen-Gries.

Unter der Leitung von Florian Haas hat das Forscherteam in diesem Projekt die grundlegenden wissenschaftlichen Daten zu Lagen, Reben und Inhaltsstoffen der autochthonen Rebsorte erarbeitet. Während für international verbreitete Rotweinsorten die metabolischen Profile der wichtigsten Inhaltsstoffe schon seit Jahren bekannt sind, müssen diese für regional verbreitete, autochthone Rebsorten oft noch bestimmt werden. Ziel des Projektes "LagReIn" war es, die Qualitätsmerkmale, das metabolische Profil und die wichtigsten Inhaltsstoffe der einheimischen Rebsorte Lagrein zu identifizieren.

Die Ergebnisse des Projektes haben Michael Oberhuber, Direktor des Versuchszentrums Laimburg, Florian Haas von der Sektion Weinbau und Josep Valls vom Labor für Aromen und Metaboliten sowie Urban von Klebelsberg von der am Projekt beteiligten Neustifter Klosterkellerei bei einer Abschlussveranstaltung am Freitag (4. Dezember) im Felsenkeller des Versuchszentrums Laimburg vorgestellt. Am Projekt mitgearbeitet haben Josep Valls, Irene Struffi und Flavio Ciesa.  

Das qualitätsbestimmende Merkmal eines Lagreinweins ist vor allem sein phenolisches Profil. Ein Lagrein von hoher Qualität zeichnet sich durch eine weiche und samtige Gerbstoffstruktur aus. Bei der sensorischen Beurteilung des Lagreins stellen jedoch bittere und adstringierende Geschmackstöne oft noch ein Problem dar. Die vom Forscherteam der Laimburg erarbeitete wissenschaftliche Charakterisierung der Inhaltsstoffe des Lagreins schafft nun eine wichtige Grundlage dafür, dass Lagrein-Produzenten und Kellermeister die einheimische Rebsorte durch das gezielte Einwirken auf wichtige Parameter verbessern können.

Hinsichtlich der Lagen stellte sich heraus, dass das Mikroklima jeder einzelnen Lage die Qualität der daraus erzeugten Versuchsweine stark beeinflusst. "Besonders förderlich für die Qualität des Lagreins sind eine hohe Luft- und Traubentemperatur, eine schwache bis mäßige Bodenfruchtbarkeit und ein moderater Wasserstress", berichtet Projektleiter Florian Haas. Bezüglich der Reben stellten die Forscher fest, dass die besten Lagreinreben infolge der Klima- und Bodenbeschaffenheit der Anlage schwaches vegetatives Wachstum sowie Trauben mit vollständiger Gerbstoffreife aufwiesen. Auf der Grundlage dieser Beobachtungen können die Weinbauern nun gezielt diejenigen Kulturmaßnahmen und agronomischen Techniken auswählen, mithilfe derer die Qualität des Erntegutes der Sorte Lagrein im Hinblick auf die Erzeugung qualitativ hochwertiger Weine gesteigert werden können.

Sechs Anlagen der Rebsorte Lagrein hat das Forscherteam der Laimburg für die Untersuchung ausgewählt, wobei diese Anlagen durch eine unterschiedliche Anbaueignung (sehr gut geeignet, mittel und ungeeignet) und geografische Position gekennzeichnet waren: Vier Anlagen befanden sich im klassischen Anbaugebiet um Bozen (Moritzing, Gries, Bozen-Dorf und Rentsch) und zwei in Kaltern (St. Josef am See und Reitwiesen). Von 2011 bis 2015 wurden Blätter, Beeren, Schnittholz und Böden der sechs Anlagen während der Vegetationsphase erhoben und chemisch analysiert.

Das Projekt "LagReIn" wurde vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Am Projekt "LagReIn" waren außer der Sektion Weinbau und dem Labor für Aromen und Metaboliten auch die Sektion Kellerwirtschaft, das Weinlabor, das Amt für Agrikulturchemie und die Sektion Boden, Düngung und Bewässerung des Versuchszentrums Laimburg beteiligt.

mac

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