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Die Jahrhundertwende in einer virtuellen Ausstellung

Südtirol wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit der Moderne konfrontiert. Wie dies konkret erfolgte, erzählen 20 Objekte des Museums für Alltagskultur in Neumarkt in einer virtuellen Ausstellung des Portals der Kulturgüter in Südtirol. Zugänglich ist die Ausstellung über das Museumsportal.

Kurbeltelefon (FOTO: Christian Terzer)
Der Blick auf die Jahre von 1900 bis 1920 wird von der „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ vereinnahmt, wie der US-amerikanische Historiker George F. Kennan den Ersten Weltkrieg einst bezeichnete. Anderweitige Aspekte, die diesen Zeitraum charakterisieren, geraten weitestgehend in den Hintergrund. - Dabei gibt es viel zu entdecken abseits des Krieges. Die virtuelle Ausstellung „ZeitenWende“ von Kurator Christian Terzer öffnet die Augen dafür. Südtirol wird am Beginn des 20. Jahrhunderts zum Beispiel mit der Moderne konfrontiert: „Im Land geht das Licht an;  Mobilität und Kommunikation erreichen neue Dimensionen; die Modernisierung verändert die Haushalte; eine Konsumgesellschaft bildet sich heraus;  Alltagsgegenstände werden zu Kunstobjekten; Menschen betreiben Sport; Fremde bereisen das Land und bringen Fremdes ins Land; Bildung wird erstrebenswert; Frauen kämpfen um ein neues Selbstverständnis; die Gesellschaft ist im Wandel“, fasst Terzer die damaligen Veränderungen zusammen.

Viele dieser Neuerungen werden vom städtischen Bürgertum getragen. Dass dieser Zeitgeist trotz der generellen Abneigung des bäuerlichen Milieus gegen alles Neue und Unbekannte trotzdem auch im ländlichen Bereich seinen Niederschlag findet, zeigen 20 Objekte aus dem Museum für Alltagskultur in Neumarkt in der über das Museumsportal www.museen-suedtirol.it zugänglichen und von Gertrud Gasser der Abteilung Museen koordinierten, virtuellen Ausstellung des Portals der Kulturgüter in Südtirol „ZeitenWende“. Zu sehen sind etwa einige Ausgaben eines Gesellschaftsmagazins, ein Tennisrock, ein Reisepass, ein Kurbeltelefon, eine Schreibmaschine, eine Zigarettenschachtel, ein elektrisches Bügeleisen usw..

Das Portal der Kulturgüter in Südtirol umfasst derzeit rund im Detail beschriebene 170.000 Objekte aus mehreren kulturellen Einrichtungen des Landes und wird laufend erweitert. Es gibt einen umfassenden Einblick in die beweglichen Kulturgüter und somit in das reiche Kulturerbe Südtirols.

Im Laufe der vergangenen zwei Jahre zeigten mehrere Museen Südtirols Ausstellungen, die sich ebenfalls mit den ersten 20 Jahren des 20. Jahrhunderts befassen, allerdings hauptsächlich den Ersten Weltkrieg beleuchteten. Folgende sind noch zu sehen:

Die Sonderausstellung „1914-1918. Jenseits aller Grenzen. Die Ladiner erzählen ihre Geschichte“ kann noch von 26. Dezember bis 26. Juni 2016 im Museum Ladin Ćiastel de Tor in St. Martin in Thurn besucht werden. Sie befasst sich mit dem Thema der Grenze in all ihren Aspekten und insbesondere in Bezug auf die von der Front durchquerten ladinischen Täler rund um das Sellamassiv.

Die Sonderausstellung „Tourismus & Krieg“ ist hingegen noch bis 20. Dezember an jedem Freitag, Samstag und Sonntag, sowie am 7. und 8. Dezember von 9 bis 16:30 Uhr im Südtiroler Landesmuseum für Tourismus - Touriseum bei Meran zu sehen und zeigt, wie eng Tourismus und Krieg, die sich auf den ersten Blick auszuschließen scheinen, in Wirklichkeit verbunden sind.

Und schließlich die Sonderausstellung „Krieg an der Wand“: Sie läuft noch bis 9. Jänner 2016 im Merkantilmuseum Bozen, stellt österreichische und italienische Plakate aus der Sammlung Erik Eybl vor und zeigt, wie dieses Kommunikationsmittel zur Kriegszeit als Propagandamittel genutzt wurde.

Infos zu den Kulturgütern in Südtirol erteilt Gertrud Gasser in der Landesabteilung Museen unter der Rufnummer: 0471 416843 und der E-Mail-Adresse: gertrud.gasser@provinz.bz.it.

 

SAN

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