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Museen und deren Bildungsaufgabe: Grundlehrgang Museumsarbeit geht weiter

Warum gehen wir ins Museum? Was erwarten wir uns? Welche Zielgruppen und welche Methoden der Vermittlung gibt es? Mit diesen Kernfragen beschäftigten sich die Teilnehmenden des Grundlehrgangs Museumsarbeit, der von der Landesabteilung Museen angeboten wird. Vergangene Woche ist bereits die zweite Runde über Bühne gegangen.

Grundlehrgang Museumsarbeit: Die Referenten und die Teilnehmer
Das Publikum eines Museums und die Frage, wie am besten Vermittlungs- und Bildungsarbeit erfolgen kann, waren die großen Themen des Grundlehrgangs Museumsarbeit, der vergangene Woche im Multschermuseum und Stadtmuseum Sterzing stattfand. Die Mitarbeiter der Südtiroler Museen wurden dabei von zwei österreichischen Expertinnen aus dem Bereich Vermittlung und Bildung begleitet: Antonia Veitschegger, Mitarbeiterin im Vermittlungsteam des Joanneum Graz, und Heiderose Hildebrand, ein "Urgestein" aus dem Bereich Museumsvermittlung und -pädagogik, Mitbegründerin des Pädagogischen Dienstes der Bundesmuseen in Wien und Erfinderin von zahlreichen Vermittlungsmethoden. Auf ihre Rechnung geht etwa die in vielen Museen im In- und Ausland angewandte Methode des „Chinesischen Korbs“, nun in "Canasta Cubana" umbenannt: Dabei werden mehrere bewusst ausgewählte Gegenstände oder Materialien aus dem Alltag in einen Korb gelegt, die Besuchenden oder die Gruppe, die sich an der Vermittlungsaktion beteiligt, wählen sich daraus tastend einen aus und ordnen diesen dann in der Ausstellung einem Objekt zu, indem sie ihn dazustellen. Diese Zuordnung erfolgt entweder linear (aus demselben Material bestehend oder direkter inhaltlicher Bezug), oder rein assoziativ. Die Aufgabe der Museumsvermittlung liegt dann in der Erläuterung des Ausstellungsobjektes. Diese Methode kann mit unterschiedlichen Zielgruppen angewandt werden, fördert Neugierde und Partizipation und setzt keine Kenntnisse voraus.

Ausschlaggebend im Umgang mit dem Publikum eines Museums, hieß es beim Lehrgang, sei es, die Besuchenden als Gäste zu empfangen und sie ernst zu nehmen, sie aktiv einzubinden, zu fordern, aber nicht zu überfordern. „Jedes Museum ist ein Ort der Begegnung, ein Treffpunkt, wo Bildung und Bewegung stattfindet, es geht nicht um reine Wissensvermittlung“, betonte Hildebrand, „es gibt kein "müssen", kein "dürfen", kein „falsch“ und kein „richtig“.“ Und was Kinder betrifft, sei es wichtig sie erforschen, erfinden und mit gestalten zu lassen, bestenfalls mit allen Sinnen. „Denn Emotionen und Neugierde sind die besten Voraussetzungen für die Wissensvermittlung“, so Hildebrand.

Auf dem Programm des Grundlehrgangs Museumsarbeit standen natürlich auch ein vom Museumskustos Alexander Messner angebotener Rundgang durch das Museum und die praktische Durchführung der obgenannten „Canasta Cubana“-Methode.

Der Grundlehrgang Museumsarbeit ist ein praxisorientiertes und berufsbegleitendes Ausbildungsangebot für Mitarbeitende in den Südtiroler Museen, der von der Landesabteilung Museen unter der Projektleitung von Esther Erlacher angeboten wird. Alle Informationen dazu können auf der Webseite der Landesabteilung Museen www.provinz.bz.it/museen nachgelesen werden.

SAN

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