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Stellungnahme von LR Saurer zum Weltnichtrauchertag am morgigen Samstag, den 31. Mai
LPA - Der 31. Mai wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO zum Weltnichtrauchertag erklärt. Aus diesem Anlass bezieht Gesundheitslandesrat Otto Saurer zur Verbreitung des Rauchens in Südtirol und zur Tabakwerbung Stellung.
Nachstehend die Stellungnahme von Landesrat Otto Saurer zum Weltnichtrauchertag der WHO am morgigen Samstag, den 31. Mai 2003:„Unter das Motto „Tobacco free film, tobacco free fashion, action“ - Nein zum Tabak! In Film, Werbung und Mode - hat die Weltgesundheitsorganisation WHO dieses Jahr den Tag des Nichtrauchens vom 31. Mai gestellt. Die Weltgesundheitsorganisation appelliert an die Unterhaltungsindustrie und insbesondere an die Welt des Films und der Mode, nicht mehr ein Produkt zu verherrlichen, das gravierende Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit hat. Film und Mode sollen stattdessen aktiv für eine rauchfreie Gesellschaft eintreten. Die Tabakepidemie ist eine „werbekommunizierte“ Pathologie. Die Gesellschaft erlaubt die freizügige Werbung für ein Produkt, das jedes Jahr Millionen von Menschenleben kostet.
Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation gab es im Jahr 1990 drei Millionen tabakbedingte Todesfälle, im Jahr 1998 ist die Anzahl auf über vier Millionen gestiegen und im Jahr 2020 werden es voraussichtlich 8,4 Millionen sein. Im EU-Durchschnitt rauchen 39,2% der Männer und 27,1% der Frauen mit großen Unterschieden in den einzelnen Mitgliedsstaaten. In Südtirol raucht rund 20% der Bevölkerung im Alter über 15 Jahren. Die meisten Raucher gehören der Altersklasse von 25 bis 34 Jahren an. Landesrat Saurer stellt für Südtirol laut einer Studie des Assessorates für Gesundheitswesen (2001) fest, dass 53,2% der jugendlichen Berufs- und Oberschüler rauchen und dass dabei keine geschlechtsspezifischen Unterschiede bestehen. Zirka 80% der Raucher geben an, in ihrer Jugend mit dem Rauchen begonnen zu haben. Das durchschnittliche Einstiegsalter ins Rauchen nimmt immer mehr ab und liegt bereits bei unter 15 Jahren.
Unter der männlichen Bevölkerung Südtirols ist Lungenkrebs die häufigste Krebstodesursache, bei den Frauen bereits die zweithäufigste nach Brustkrebs. Dieser Trend wird langfristig wahrscheinlich durch das zunehmende Schwinden des geschlechtsspezifischen Unterschieds im Rauchverhalten zunehmen. Die Werbung beeinflusst wesentlich das Verhalten der Jugendlichen. Sie lässt unter anderem den Eindruck entstehen, dass Rauchen unter Jugendlichen verbreiteter ist, als es in Wirklichkeit ist. Die Botschaft der Tabakwerbung verspricht außerdem psychologische Vorteile, die für die Heranwachsenden wichtig sind, jedoch in Wirklichkeit nicht durch Tabakkonsum erreicht werden.
Aus diesem Anlass verweise ich als Gesundheitslandesrat auf ein Plakat zum Nichtrauchen, das von Jugendlichen der Deutschen, Italienischen und Ladinischen Oberschulen ausgearbeitet und landesweit verteilt wurde. Danken möchte ich den Diensten für Pneumologie der Sanitätsbetriebe sowie den Schulen, Vereinen und Diensten, die Projekte zur Tabakprävention gestartet haben oder starten werden. Alle Raucher ermuntere ich, mit Unterstützung von Familie und Freunden weniger zu rauchen oder sich gar das Rauchen abzugewöhnen. Professionelle Hilfeleistungen wollen dabei die Gesundheitsdienste gerne leisten.“
bch